EU-Ausschuss votiert für stärkere CO2-Reduktion

Über die Höhe der Reduzierung der CO2-Emissionen von Neuwagen wird aktuell in der EU gestritten.
Mit seinem aktuellen Beschluss ist der Umweltausschuss des EU-Parlaments deutlich über den Vorschlag der EU-Kommission hinausgegangen: die Parlamentarier haben sich für eine Reduzierung der CO2-Emissionen bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 20 Prozent bis 2025 sowie um 45 Prozent bis 2030 ausgesprochen – die EU-Kommission hatte 30 Prozent bis 2030 vorgeschlagen.
Im nächsten Schritt muss der Beschluss noch die Zustimmung des EU-Parlaments erhalten, bevor er in den Mitgliedsstaaten verhandelt werden kann. In Ländern mit einer starken Autoindustrie, wie Italien, Frankreich und vor allem Deutschland werden infolge des deutlichen Beschlusses kontroverse Diskussionen erwartet.
EU-Umweltausschuss will Quote für emissionsarme Fahrzeuge
Zugleich hat sich der Umweltausschuss des EU-Parlaments für feste Zielvorgaben bei emissionsarmen Fahrzeugen ausgesprochen, deren Nicht-Erreichen sanktioniert werden könnte. So soll deren Anteil in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2025 auf 20 Prozent und bis zum Jahr 2030 auf 40 Prozent ansteigen.
"In Deutschland liegen die CO2-Emissionen des Verkehrsbereichs derzeit nahezu genauso hoch wie im Jahr 1990. Im Unterschied dazu hat die Energiewirtschaft es geschafft, ihren CO2-Ausstoß im gleichen Zeitraum um über ein Viertel zu reduzieren. Diese Anstrengungen sollten auch im Verkehrssektor möglich sein", so Stefan Kapferer, Vorsitzender des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW).
Dagegen kommt von Seiten der Autoindustrie Gegenwind. Die Branche hält die formulierten Ziele für zu ambitioniert und verweist auf den aus ihrer Sicht zu schleppenden Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. Man könne den Kunden die Elektrofahrzeuge schließlich nicht aufdrängen, meinte Erik Jonnaert, Vorsitzender des Europäischen Autoverbandes ACEA.