Pilotprojekt: E-Fahrzeuge als virtuelles Kraftwerk

Elektroautos könnten künftig eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Stromnetze spielen.
Anfang 2019 startet in den Niederlanden ein neues Pilotprojekt, welches den Beitrag von Elektroauto-Batterien zur Stabilisierung der Stromnetze untersucht. Der digitale Versorger Next Kraftwerke aus Köln und der niederländische eMobility-Spezialist Jedlix werden im Auftrag des niederländischen Netzbetreibers Tennet die technische Machbarkeit von sogenannten Sekundärreserve aus neuen Technologien erproben.
Die Sekundärreserve, auch Sekundäregelleistung genannt, wollen die Projektpartner über die E-Flotte von Jedlix und deren Smart-Charging-Lösung anbieten. Next Kraftwerke wird dabei die Anbindung an den Übertragungsnetzbetreiber Tennet herstellen und die Vermarktung der vernetzten Leistung am Regelenergiemarkt übernehmen. Jedlix wird über seine Plattform die Ladevorgänge der Elektrofahrzeuge steuern, während im Hintergrund über die Fernsteuereinheit Next Box die Jedlix-Flotte vom Next Kraftwerke Leitsystem gesteuert und überwacht werden kann.
Elektroauto als Einnahmequelle
Im Rahmen des Pilotprojekts werden den teilnehmenden Elektrofahrzeug-Nutzern finanzielle Anreize in Aussicht gestellt, wenn sie die Flexibilität des Akkus beim Laden zur Verfügung stellen. Sobald das E-Fahrzeug mit der Jedlix-Plattform verbunden ist, erhält das Unternehmen die jeweiligen Ladeeinstellungen und ist in der Lage, in Echtzeit eine Datenverbindung aufzubauen und die Batterie intelligent zu laden. Je nach Ladeeinstellungen sollen die E-Fahrzeuge sowohl positive als auch negative Sekundärreserveleistung bereitstellen können.
Durch die Kombination von Nutzereinstellungen, Fahrzeugdaten und Ladeinformationen soll es Jedlix ermöglicht werden, kontinuierliche die vorgehaltene Leistung zu prognostizieren. Diese Prognosen werden dann von Next Kraftwerke für die Gebote bei der Regelenergieauktion genutzt. Reserven im Virtuellen Kraftwerk Next Pool dienen dazu, etwaige Prognoseabweichungen aufzufangen.
Ruben Benders, CEO von Jedlix, erklärt: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Next Kraftwerke und sehen hier eine Chance, das bislang größte Virtuelle Kraftwerk aus Elektrofahrzeugen zu etablieren. Die Integration des immer weiter wachsenden Pools an Elektrofahrzeugen und smarten Lademöglichkeiten bietet den Fahrzeugbesitzern die Möglichkeit, das Maximum aus ihren Fahrzeugen herauszuholen und einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung der Netze zu leisten.“