Deshalb ist das Basismodell eine gute Wahl
Der Elektro-SUV Skoda Enyaq erhält als SUV und SUV-Coupé mit seinem Facelift 2025 das Modern-Solid-Design. Wir waren mit dem Enyaq 60 auf einer ersten Ausfahrt unterwegs.
Der aktuelle Skoda Enyaq ist seit 2020 auf dem Markt. Das tschechische Erfolgsmodell wird als SUV und als SUV-Coupé angeboten. Nun erhält die aktuelle Enyaq-Generation ein umfangreiches Facelift, das in Kürze auf den Markt kommt. Bevor es so weit ist, unternehmen wir mit der Einstiegsversion Enyaq 60 als Coupé eine flotte Fahrt durch das dünn besiedelte Grenzgebiet zwischen Tschechien und Österreich. Dabei pendelt sich der Durchschnittsverbrauch bei knapp unter 20 kWh/100 km ein, was nach rund 260 Kilometern den Besuch einer Ladesäule nahelegt.
Mehr Enyaq braucht kein Mensch
Dabei ist das Basismodell gar keine so schlechte Wahl, denn mehr Enyaq braucht kein Mensch. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, doch selbst auf einer unbeschränkten Autobahn dürfte man nur selten Lust verspüren, wesentlich schneller zu fahren. In 8,1 Sekunden spurtet der Enyaq 60 auf 100 km/h. Damit ist man auf der Landstraße recht zügig unterwegs. Überholmanöver sind in wenigen Augenblicken erledigt. Der Antrieb reagiert zwar nicht überschäumend euphorisch auf Fahrpedalbefehle, doch recht spontan und analog gut aus dem Fußgelenk modulierbar.
Viel wichtiger noch: Als Leichtgewicht unter den Elektro-Crossovern (rund 2.100 Kilogramm) lässt er sich unerwartet spielerisch und leichtfüßig um die Ecken lenken. Da wirken die größeren Versionen mit den dicken Batterien und dem zusätzlichen Motor im Bug spürbar schwerfälliger.
Vier-Augen-Gesicht für den Enyaq
Stilbildend ist beim Enyaq nun ebenfalls die neue Design-Sprache Modern Solid. Zu erkennen ist sie an der neu gestalteten Frontpartie mit dem beleuchteten Tech-Deck-Face, dem Škoda-Schriftzug auf der Fronthaube und den im vorderen Stoßfänger integrierten zweigeteilten LED-Matrix-Hauptscheinwerfern, deren schlankes oberes Segment als durchgehendes Lichtband nahtlos in die Kotflügel übergeht. Die Neugestaltung lehnt sich insgesamt am Design des gerade neu eingeführten Elroq an. Zu den weiteren Design-Merkmalen zählen Akzente in Unique Dark Chrome und die exklusiv dem Enyaq vorbehaltene Außenfarbe Olibo-Grün. Neu gezeichnet wurde auch die Palette an Leichtmetallrädern, die Optionen von 19 bis 21 Zoll bietet.
Darüber hinaus zeigen sich Skoda Enyaq und Enyaq Coupé mit der neuen Linienführung auch aerodynamisch optimiert. Die Modifikationen kommen nicht nur der visuellen Wirkung zugute, sie optimieren ebenso die Reichweite. Das Enyaq Coupé mit seiner von der B-Säule bis zum Heck sanft abfallenden Dachlinie wird künftig das aerodynamisch beste Modell im aktuellen Portfolio von Škoda darstellen. Aufregender gestaltet als bisher präsentiert sich auch das Heck des Coupés mit seinem Škoda-Schriftzug in Unique Dark Chrome, der scharf definierten Abrisskante, der markentypischen C-Signatur der LED-Heckleuchten, die in zwei Varianten angeboten werden, und den Seitenschwellern in Wagenfarbe.
Der neue Enyaq weist einen Luftwiderstandsbeiwert von cw 0,245 auf, das neue Enyaq Coupé liegt bei nur cW 0,225. Die Abmessungen bleiben nahezu unverändert. Der SUV wird neun Millimeter länger, das Coupé fünf Millimeter. Die Sportline-Versionen heben sich durch markante schwarze Designdetails an der Karosserie sowie abgedunkelte Scheiben hinten und Sportsitze vom Basismodell ab.
Die Elektroantriebe
Der weiter auf dem MEB aufbauende Enyaq wird mit zwei Batteriegrößen und drei Antriebsvarianten angeboten. Der Enyaq 60 mit 150 kW (204 PS)/310 Nm und Enyaq 85 mit 210 kW (286 PS)/545 Nm verfügen je über einen Elektromotor und Hinterradantrieb, während der ebenfalls 210 kW starke Enyaq 85x mit einem zusätzlichen Elektromotor vorn und dadurch mit Allradantrieb ausgestattet ist.
Die Batterien bieten Kapazitäten von 63 und 82 kWh brutto. Die maximale Reichweite nach WLTP soll im Enyaq 60 bis zu 437 Kilometer (Coupe: 446 km) betragen. Der Enyaq 85 schafft bis zu 586 Kilometer (Coupé: 596 km), der Enyaq 85x bis zu 559 Kilometer (Coupé: 567 km). Dank einer maximalen Ladeleistung von 165 bis 175 kW können die Energiespeicher in 28 Minuten oder weniger von zehn auf 80 Prozent aufladen. Die Höchstgeschwindigkeit des Basismodells ist auf 160 km/h limitiert, die größeren Versionen dürfen bis zu 180 km/h schnell fahren. Die Spurtzeiten liegen zwischen 6,7 und 8,1 Sekunden.
Aufgewertetes Interieur
Umdekoriert wurde auch im Innenraum. Anstelle des Logos ziert nun der Škoda-Schriftzug das neu gestaltete Lenkrad. Das fünf Zoll große Digital-Cockpit ist Serie, das 13-Zoll-Info-Display ebenfalls. Ein Head-up-Display inklusive Augmented Reality steht optional zur Wahl. Das Angebot des Enyaq umfasst zudem sechs unterschiedliche Design-Selections sowie eine erweiterte Serienausstattung, die nun beispielsweise beheizbare Vordersitze, ein beheizbares Lenkrad, das schlüssellose Zugangs- und Start-Stopp-System KESSY inklusive Annäherungs- und Walkaway-Funktion sowie eine Dreizonen-Klimaanlage umfasst.
Einzug halten auch mehrere Simply-Clever-Neuheiten. Das schließt zum Beispiel den QR-Code im Kofferraum mit ein, der unter anderem zu einem Überblick über verschiedene Fahrzeugfunktionen leitet. Zu den weiteren Simply-Clever-Details zählen der in die Verkleidung der Kofferraumklappe integrierte Eiskratzer inklusive Reifenprofilmesser sowie ein Regenschirm in der Fahrertür und Smartphone-Taschen an den Rückseiten der Vordersitze. Im Kofferraum gibt es zwei Taschenhalter und eine per Knopfdruck einziehbare Kofferraumabdeckung (nur SUV). Weitere Innovationen, die den Alltagskomfort steigern, sind USB-C-Schnellladeanschlüsse in beiden Sitzreihen mit bis zu 45 Watt sowie die Funktion Heizen, mit der verschiedene Heizoptionen konfiguriert werden können. Eine neu gestaltete App verbessert die Konnektivität und das fernbediente Parken, das Infotainment-System erhält eine aktualisierte Software-Architektur und das Angebot an serienmäßigen Assistenzsystemen wird um Side Assist, den vorausschauenden und adaptiven Abstandsassistent (pACC), den Stauassistent und den proaktiven Insassenschutz erweitert.
Marktstart und Preise
Bestellbar ist der aufgefrischte Enyaq ab sofort. Die Preise starten ab 44.400 Euro für den Enyaq 60 und liegen damit rund 2.400 Euro höher als bisher. Der Enyaq 85 ist ab 48.900 Euro zu haben, der Enyaq 85x ab 51.150 Euro. Die jeweilige Coupé-Variante ist 2.250 Euro teurer. Für die Sportline-Ausstattung verlangen die Tschechen beim SUV jeweils 6.000 Euro Aufpreis; beim Coupé sind es zwischen 5.800 und 6.000 Euro. Abgesehen vom 60er-Basismodell bleibt das Preisniveau beim Enyaq gegenüber dem Vorfacelift-Modell unverändert.
Die Enyaq-Zukunft
Voraussichtlich 2028 wird der Elektro-SUV den Staffelstab an die zweite Generation übergeben. Der neue Enyaq wird dann das erste Modell der tschechischen VW-Tochter, das auf der neuen SSP-Plattform aufbaut. Diese bietet mit ihrer 800-Volt-Architektur deutlich schnellere Ladezeiten, mehr Effizienz und auch mehr Reichweite als die aktuelle Enyaq-Generation. Konkrete Daten gibt es aber bislang noch nicht.