Ein Angebot für die gesamte Branche
Volkswagen und Rivian wollen ihre gemeinsam entwickelte Software- und EV-Technologie künftig auch anderen Autoherstellern zugänglich machen. Dieser Schritt könnte die Elektromobilität revolutionieren und eine neue Ära in der Zusammenarbeit der Automobilindustrie einläuten.
Volkswagen und Rivian betonen, dass sie ihre gemeinsam entwickelte Elektrofahrzeug-Technologie nicht nur für ihre eigenen Modelle, sondern auch für andere Autohersteller verfügbar machen wollen. Diese Partnerschaft, die unter dem Joint Venture RV Tech firmiert, könnte die Autoindustrie in eine neue Ära führen. Durch die Lizenzierung ihrer EV-Technologie möchten die beiden Unternehmen eine skalierbare Lösung bieten, die den Herstellern hilft, konkurrenzfähig zu bleiben und mit den Marktführern wie Tesla und chinesischen Marken zu konkurrieren.
Gemeinsame Plattform: Skalierbarkeit für verschiedene Fahrzeugsegmente
Die von VW und Rivian entwickelte Technologie soll auf verschiedenen Fahrzeuggrößen und -segmenten skalierbar sein und vor allem in westlichen Märkten zum Einsatz kommen. Die Plattform, die bereits große Fortschritte gemacht haben soll, gilt als eine der zentralen Lösungen für die Elektromobilität der Zukunft. Dabei betont Wassym Bensaid, der Softwarechef von Rivian und Mitvorsitzende von RV Tech, dass diese Technologie nicht nur für die Partner von VW und Rivian gedacht ist. "Wir lösen ein Problem für die gesamte Autoindustrie", so Bensaid selbstbewusst bei einer Veranstaltung in Palo Alto, Kalifornien.
Die Idee, die Technologie zu lizenzieren, könnte ein lukratives Geschäftsmodell für die beiden Unternehmen darstellen. Laut Bensaid bietet die Lizenzierung von Software und Fahrzeugplattformen ein deutlich anderes Margenprofil als das zur eigentlichen Herstellung von Autos. Volkswagen könnte dies helfen, die derzeit schwierige Marktlage in den USA, China und Europa zu überwinden – in diesen Märkten gehen die Verkäufe teilweise zurück und die Kosten steigen.
Testphasen und zukünftige Modelle
Die ersten Tests der neuen Plattform sollen ab dem ersten Quartal 2026 beginnen – Modelle von VW, Audi und Scout werden dabei unter winterlichen Bedingungen getestet. Das erste Fahrzeug mit der neuen Technologie soll dann allerdings Rivian SUV R2 sein. 2027 folgt dann Volkswagen mit dem ID.1 (im Teaserbild noch als VW ID.Every 1), einem kompakten Elektrofahrzeug, das zu einem Preis von etwa 20.000 Euro in den Handel kommen soll. Scout wird mit robusten Fahrzeugen folgen – und könnte sogar in Europa auf den Markt kommen.
Lösung nicht nur für Elektrofahrzeuge geeignet
Neben der Entwicklung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb gibt es Parallelen, die es ermöglichen sollen, die Technologie auch für Modelle mit Verbrennungsmotor zu verwenden. Dies könnte Marktsegment erschließen, das in der heutigen Zeit noch eine größere Rolle spielt, als noch vor fünf Jahren vermutet.
