Sitzprobe BMW X3 auf dem Genfer Autosalon
BMW modifiziert den knapp vier Jahre alten X3. Die optischen Änderungen fallen gering aus - bei der Motorenpalette gibt's fast nichts Neues.
Gleich der erste Blick auf den neuen X3 im Münchener Studio zeigt uns: BMW liftet so, wie es die Hollywood-Stars beim Schönheits-Chirurgen bevorzugen. Man soll es kaum wahrnehmen. Am auffälligsten verändert zeigt sich noch die Frontpartie. Die Doppelniere ist massiger geworden und steht aufrechter, ähnlich wie im X5. Sie reicht nun bis zu den Scheinwerfern, die es jetzt auf Wunsch mit LED-Technik gibt. Was sonst? Leicht überarbeitete Stoßfänger vorn und hinten, neue Felgendesigns und andere Seitenspiegel mit integrierten Blinkern. Außerdem stehen einige neue Lackfarben in der Optionsliste.
BMW X3 kaum verändert
Das Modell, das BMW uns für eine Sitzprobe zur Verfügung stellt, kommt mit dem neuen xLine-Ausstattungspaket, das den Offroadcharakter des X3 betonen soll. Zu erkennen ist es an einem "X"-Designelement seitlich über dem vorderen Radkasten. Das Paket, so scheint es uns, soll beim Eigentümer die Vorstellung erzeugen, als großer Entdecker unterwegs zu sein - ohne tatsächlich beschwerliche Routen zu bezwingen: So wären etwa die metallisch glänzenden Stoßfänger-Einsätze, die Aluverkleidung in den Lufteinlässen und die Leichtmetallräder in 18- und 19-Zoll im rauen Gelände wohl höchst unpraktisch.
Gleiten wir auf den Fahrersitz, langbeinige Fahrer können das problemlos, wohingegen kleinere Menschen durchaus klettern müssen. Der X3 fühlt sich ganz wie der Alte an. Ausreichend Stauraum wartet auf das tägliche Einerlei aus Schlüsseln, Lutschbonbons und Taschentüchern, das Cockpit ist nach wie vor übersichtlich und selbsterklärend. Und die Rundumsicht? Genauso anständig wie beim Vorgänger. Wem das nicht reicht, hat die Rückfahrkamera zur Unterstützung.
Kleine Änderungen fallen uns auf: Es gibt eine Abdeckung für die Cupholder und das Radio Professional (Serie), der iDrive-Drehknopf hat ein Touchpad bekommen, das unsere per Finger hingekritzelten Buchstaben erkennt; die Mittelkonsole glänzt nun in sogenannter "Black Panel"-Optik und das Lederlenkrad ist künftig serienmäßig. Ebenfalls neu sind Zierleisten und weitere Designs für die Lederpolster, die den X3 urbaner gestalten.
Unverändert üppig geblieben ist auch das Platzangebot im Fond, wir haben mehr als genug Kopffreiheit, fühlen uns durch die wie gewohnt fast senkrecht stehenden Seitenscheiben nicht bedrängt. Einzig störend ist die relativ niedrige Rückbank: Langbeinigen Personen fehlt es dadurch etwas an Oberschenkelauflage.
Sperriges Gepäck findet im wie bisher großen Kofferraum (550 Liter) Platz, der bei Bedarf durch umlegen der dreifach teilbare Rückbank auf 1.600 Liter erweitert werden kann. Die Heckklappe öffnet nun automatisch und auf Wunsch per Fußbewegung - hilfreich für jeden, der mit Taschen beladen vom Großeinkauf zurückkehrt.
X3 20i nun auch mit Hinterradantrieb
Auch die Motoren sind die gleichen geblieben, allerdings verfügt der 20d nun statt über 184 über 190 PS. Das Leistungsspektrum reicht von 150 PS bis 313 PS. Dabei wird die Kraft wahlweise über ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Achtgang-Automatik übertragen (letztere ist bei leistungsstarken Aggregaten serienmäßig). Außer dem Basisdiesel 18d (ausschließlich mit Hinterradantrieb) kommen alle Motorisierungen serienmäßig mit xDrive; einzig beim 20i hat der Kunde künftig die Wahl zwischen Hinterrad- und Vierradantrieb.