Boxenstopps, Überholmanöver, Safety Cars
Die Formel 1 zieht Bilanz. In der Saison 2016 gab es 998 Überholmanöver, 840 Boxenstopps und 17 Safety Car-Einsätze. Am häufigsten wurde in China überholt, am wenigsten in Ungarn.
Es war die längste Saison der Formel 1. Sie dauerte 252 Tage, ging über 21 Rennen, 1.268 Runden und 6.397 Kilometer. Sie lieferte auch eine Inflation an Boxenstopps und Überholmanövern. Ohne Durchfahrtstrafen wickelten die 11 Formel 1.Teams insgesamt 840 Boxenstopps ab, im Schnitt 40 pro Rennen.
128 Positionsverschiebungen beim GP China
Spitzenreiter war der GP China mit 66 Boxenstopps, Schlusslicht der GP Russland mit 24. Sotschi ist immer noch das klassische Einstopp-Rennen. Boxenstopps und Überholmanöver hängen manchmal zusammen. Weil viele Boxenstopps das Feld durchmischen und auch ein Zeichen dafür sind, dass die Reifen stark abbauen. Das schafft Geschwindigkeitsunterschiede im Feld und damit Überholmöglichkeiten. Deshalb liegt der GP China auch bei den Überholmanövern mit weitem Abstand auf Platz 1. Insgesamt wurden 128 Positionsverschiebungen auf der Strecke gezählt. Die erste Runde ist bei diesen Berechnungen immer ausgeklammert.
Auch in Bahrain (84), Spielberg (70) und Brasilien (66) war Action geboten. Das Gegenteil war der GP Ungarn. Die 70 Runden auf dem Hungaroring gerieten mit nur 11 Überholmanövern eher eine Prozession. Nicht viel besser steht Silverstone mit 15 Platzwechseln da. Dabei begann der Grand Prix auf der englischen Traditionsstrecke auf nasser Piste. Und das ist meistens eine gute Voraussetzung für viele Überholmanöver. Nicht in Silverstone.
In Monte Carlo hat es funktioniert. 27 Überholmanöver zählen auf dem Stadtkurs wie 100 anderswo. Hier half der Regen am Anfang und die abtrocknende Strecke später. Erstaunlich wenig wurde dagegen in Mexiko überholt. Trotz der 1.200 Meter langen Zielgeraden. Doch das Minimum an Abtrieb, das die Höhenluft bietet, macht auch das Ausbremsen schwieriger.
Das Safety Car rückte 2016 bei 10 Rennen 17 Mal für insgesamt 67 Runden aus. Bernd Mayländer muss keine Angst haben, dass ihn das virtuelle Safety Car arbeitslos macht. Sein Pensum in den letzten beiden Jahren fiel ähnlich aus. 2014 ging der Mercedes-AMG GT S 15 Mal in 10 Rennen für 57 Runden auf die Strecke. 2015 kam Mayländer auf 64 Führungsrunden bei 13 Einsätzen in 11 Rennen.