Seine Erfindung half Millionen Autofahrern
Der US-amerikanische Ingenieur James Moylan ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Moylan hatte in den 1980er-Jahren bei Ford eine Idee, die bis heute Millionen von Autofahrern auf der ganzen Welt hilft.
Gemeint ist der kleine Pfeil, der in der Tankanzeige angibt, auf welcher Seite sich der Tankdeckel befindet. Moylan starb am 11. Dezember 2025 im Henry Ford Hospital in Detroit. Die näheren Umstände seines Todes wurden nicht veröffentlicht. Geboren wurde er am 19. Dezember 1944 in Detroit als jüngstes von sechs Kindern. Nach seiner Ausbildung begann er 1968 als Zeichner in der Karosserieentwicklung bei Ford.
Eine Idee aus einem Missgeschick heraus
Die Inspiration zu seinem später weltbekannten Detail kam Moylan im April 1986. An einem regnerischen Tag hatte er ein Firmenfahrzeug von Ford für die Fahrt zu einem Termin genutzt und sich fürs Tanken auf der falschen Seite der Zapfsäule angehalten. Als er das Auto umparken musste und dabei auch noch durchnässt wurde, kam ihm die Idee zu einem kleinen Hinweis im Cockpit, der den Tankanschluss anzeigt.
Zurück im Büro fertigte er noch am selben Tag eine Skizze an und formulierte eine sogenannte "Product Convenience Suggestion", einen Vorschlag zur Produktverbesserung. In seinem Schreiben argumentierte Moylan, eine solche Anzeige könne besonders Fahrern von Pool- oder Mietwagen helfen, Fehler zu vermeiden. Er schlug zunächst ein kleines Symbol mit geöffneter Tankklappe vor, das später in Form eines Pfeils umgesetzt wurde.
Umsetzung bei Ford ab 1989
Sieben Monate nach Einreichung seines Vorschlags erhielt Moylan die Rückmeldung aus der Designabteilung, dass die Idee umgesetzt werde. Ab dem Modelljahr 1989 erhielten die Ford-Modelle Escort und Mercury Tracer als erste Fahrzeuge den neuen Tankpfeil im Kombiinstrument. Kurz darauf folgten der Ford Thunderbird und der Mercury Cougar.
Die Innovation setzte sich rasch durch und wurde zu einem Standarddetail in Fahrzeugen nahezu aller Hersteller weltweit. Heute findet sich ein entsprechender Pfeil oder ein ähnlicher Hinweis in fast jedem Auto – auch bei Elektro- und Hybridmodellen, die teilweise mehrere Lade- oder Tankanschlüsse besitzen.
Karriere bei Ford und spätere Jahre
Nach seiner Zeit in der Karosserieentwicklung wechselte Moylan in die Kunststofftechnik, die in den 1970er- und 1980er-Jahren zunehmend an Bedeutung gewann. Ende der 1980er-Jahre war er für Ford in Japan tätig, wo der Konzern mit Mazda kooperierte. Parallel absolvierte er ein Abendstudium und schloss 1999 sein Bachelorstudium in Kunststofftechnik an der University of Detroit Mercy ab. Nach mehr als 30 Jahren im Unternehmen ging Moylan 2003 in den Ruhestand.
Moylan hinterlässt seine Ehefrau Kathleen sowie seine Kinder Andrew, Elizabeth und Kara. In seinem Nachruf heißt es, er habe die zwischenmenschlichen Beziehungen im Berufsleben höher geschätzt als seine technische Erfindung – auch wenn er über den späten Ruhm seines Tankpfeils stets geschmunzelt habe.
