DTM Hockenheim 2017
Der DTM-Meister 2017 heißt René Rast. Der Audi-Rookie profitierte am Final-Wochenende in Hockenheim vom Pech und Problemen seiner Titelkonkurrenten. Dem Jubel tat das keinen Abbruch.
Eigentlich hatte Mattias Ekström vor den abschließenden beiden Rennen in Hockenheim die besten Karten auf den Titel. Der alte Schwede war mit 21 Zählern Vorsprung vor René Rast in das Finale gegangen. Ein normales Wochenende hätte dem Routinier zur dritten Meisterschaft nach 2004 und 2007 gereicht. Doch dann kam alles anders.
Strafen für Ekström und Green
Von Startplatz 10 musste Ekström schon im ersten Rennen kämpfen. Nach vielen Duellen im Mittelfeld schaffte es der Meisterschaftsfavorit am Ende nicht einmal in die Punkte. Schlimmer als Rang 11 war aber die dritte Verwarnung, die sich der Audi-Pilot im Zweikampf mit Maro Engel eingehandelt hatte. Sie sorgte für eine Rückversetzung um fünf Startplätze im zweiten Rennen.
Plötzlich sah es so aus, als hätte Jamie Green die besten Karten im Titel.ampf. Der Brite sicherte sich am Samstag souverän den Sieg. Doch auf der Fahrt zum Erfolg hatte er Timo Glock ein wenig unsanft aus der Bahn gerempelt. Auch hier sprachen die Stewards eine Verwarnung aus, die Konsequenzen hatte. Es war bereits die fünfte gelbe Karte für Green, die ihn im zweiten Rennen um 10 Plätze zurückwarf.
Und so ging plötzlich René Rast als großer Titel.avorit in das letzte Rennen am Sonntag. Der 30-jährige Serienneuling hatte den Rückstand mit einem sechsten Platz am Samstag auf 13 Punkte reduziert. Weil seine beiden Konkurrenten weit hinten starteten, bekam er die Meisterschaft auf dem Silbertablett serviert. Mit zwei Bonuspunkten für den zweiten Startplatz legte Rast den Grundstein zum Titel bereits im Qualifying.
Rast mit 3 Punkten Vorsprung Meister
Doch dann wurde es im Rennen doch noch einmal eng. Zum einen weil der Rookie am Start gleich ein paar Plätze verlor und auf Rang 5 zurückfiel, zum anderen weil sich Ekström und Green im Laufe des Rennens immer weiter nach vorne kämpften. Doch am Ende sorgte Rast mit Rang 2 hinter Sieger Marco Wittmann selbst für die Entscheidung. Green der auf Rang 5 landete, und Ekström, der Achter wurde, hatten knapp das Nachsehen.
Am Ende sicherte sich Rast mit nur 3 Punkten Vorsprung vor Ekström den Titel. Green blieb weitere 3 Zähler dahinter der dritte Platz in der Gesamtwertung. Im Ziel rang der neue Champion um Worte: „Mein Ziel war es, bester Rookie zu werden. Ich wollte lernen, regelmäßig Punkte sammeln, immer gut durchkommen. Wer hätte vor der Saison damit gerechnet, dass ich auf Anhieb um den Titel kämpfen würde? Deshalb konnte ich beim Finale eigentlich nicht mehr verlieren.“
„Ich bin das Wochenende ohne Druck angegangen und nun überglücklich, dass es geklappt hat. Mein Dank gilt Audi, die mir das fantastische Auto und die Chance gegeben haben, mit 30 Jahren noch in die DTM einzusteigen. Dem Team Rosberg, in dem ich mich vom ersten Tag an wohlgefühlt habe. Und auch meinem Teamkollegen Jamie Green. Er ist einer der Schnellsten in der DTM und hatte wieder einmal unheimlich großes Pech.“
Später Durchbruch für Rast
Rasts ungewöhnliche Karriere führte ihn innerhalb des Volkswagen-Konzerns vom Polo Cup bis nach Le Mans und nun in die DTM. Gleich dreimal gewann er dabei den Porsche Supercup, der im Rahmen der Formel 1 ausgetragen wird. Seit dem Jahr 2011 ist er im Zeichen der vier Ringe aktiv. Am Steuer des GT3-Renners Audi R8 LMS hat er Siege bei den 24-Stunden-Rennen in Daytona, Spa und auf dem Nürburgring eingefahren, dazu kam ein Titel.ewinn im ADAC GT Masters.
Dass nun so schnell auch der Durchbruch in der DTM folgen würde, kam selbst für Audi-Motorsportchef Dieter Gass überraschend: „René ist eine unglaubliche Saison gefahren. Wir haben ihn ja nicht ohne Grund in unsere DTM-Mannschaft geholt und gute Leistungen von ihm erwartet. Aber dass er in seinem ersten DTM-Jahr gleich um den Titel kämpft – und diesen am Ende auch noch gewinnt -, damit hat wirklich niemand gerechnet. Auch René selbst nicht.“
„Mitentscheidend war seine Grundschnelligkeit. Er war in diesem Jahr der beste Qualifyer. Auch für das Audi Sport Team Rosberg freue ich mich: Die Mannschaft hat lange und hart dafür gearbeitet, endlich einen DTM-Titel zu gewinnen. Nun sind es mit der Fahrer- und der Teamwertung gleich zwei Titel auf einmal geworden.“