Ergebnis DTM Dijon-Prenois 2009
Gary Paffett setzte sich bei der DTM-Premiere auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs in der Bourgogne nach einem langen und harten Kampf schließlich durch. Er siegte nach 52 Runden auf dem 3,801 Kilometer Berg-und-Tal-Kurs in 1:04:38,472 Stunden vor di Resta. Dahinter folgten die Mercedes-Kollegen Bruno Spengler, Jamie Green und Ralf Schumacher, der zum vierten Mal punktete.
Mercedes-Mann Paffett hat dank seines Sieges und verhängnisvoller Reifenplatzer seiner schärfsten Audi-Rivalen Timo Scheiders vorzeitige Titelverteidigung beim Deutschen Tourenwagen Masters verhindert. „Das habe ich nicht mehr erwartet. Es wird nicht leicht, aber wir versuchen alles“, sagte Paffett zu seinen sprunghaft gestiegenen Aussichten. Spitzenreiter Scheider muss nach Platz sechs am Sonntag als bester Audi-Vertreter wieder um den Titel zittern. Nun kommt es in zwei Wochen auf dem Hockenheimring zum Zweikampf zwischen Scheider und Paffett, wobei der Audi-Pilot dank seiner sieben Punkte Vorsprung die besseren Karten hat.
Großer Pechvogel war der auf Siegkurs liegende Mattias Ekström. Sechs Runden vor der Zieldurchfahrt musste der Schwede wegen eines Reifenplatzers unplanmäßig die Box ansteuern und büßte damit zugleich seine letzte Titelchance ein. Da zudem der Däne Tom Kristensen in einem weiteren Audi wegen einer Abkürzung disqualifiziert wurde, hielt sich wenigstens für Markenkollege Scheider der Schaden etwas in Grenzen. „Das war ein Rennen mit Höhen und Tiefen“, bilanzierte Scheider. „Der Reifenschaden war hart.“ Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich sprach angesichts von insgesamt fünf Reifenplatzern seiner Fahrer von „ nicht normalen“ Verhältnissen.
Partystimmung bei Mercedes
Bei Mercedes herrschte nach dem Fünffach-Triumph in Frankreich dagegen Partystimmung. „Wir waren cleverer, die Konkurrenz hat Federn gelassen“, sagte Motorsportchef Norbert Haug nach der vom Audi-Pech begünstigten Galavorstellung seiner Mannschaft. „Die Meisterschaft ist normalerweise gelaufen. Scheider ist hoher Favorit.“
Scheider liegt trotz des Rückschlags mit 56 Punkten noch sieben Zähler vor Paffett (49.). Ekström (41), der sich in Dijon mit Platz neun begnügen musste, ist als Gesamtdritter aus dem Titelrennen. „ Sieben Punkte weniger ist natürlich besser als 14“, sagte Paffett, nachdem er seinen Rückstand in der Gesamtwertung durch seinen dritten Saisonsieg halbieren konnte.
Titelanwärter im Pech
Scheider hatte seinen ersten Matchball im Meisterschaftsrennen schon bei der Qualifikation am Samstag durch eine falsche Reifenwahl im Nieseleregen vergeben. Zwar konnte sich der Titelverteidiger innerhalb von drei Runden dank freundlichem „ Vorbeiwinken“ seiner Markenkollegen von Startplatz 16 auf Position neun vorschieben, aber dann stieß er auf stärkere Konkurrenz und hing lange hinter Mercedes-Rivale Maro Engel fest. Der zweite Tiefschlag folgte zwei Kurven vor Scheiders erstem Boxenstopp nach 21 Umläufen. Auf dem Weg zur Garage platzte am A4 des 30-Jährigen der linke Hinterreifen, was wertvolle Sekundenbruchteile kostete.
Aber auch der nur als Achter losgefahrene Paffett machte schnell Boden gut. Der Brite lag bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 13. Runde, in der auch der viertplatzierte Ekström einbog, auf Rang fünf. Der Mercedes-Mann und der zweite Audi-Aspirant für den Titel versuchten, durch eine aggressive Strategie ihre Chancen auf die Meisterkrone zu wahren. Auch beim zweiten Tanken stoppte das Spitzenduo Ekström und Paffett in der gleichen Runde. Allerdings machte der Schwede dabei vier Zehntel gut und baute somit seinen knappen Vorsprung aus. Dann platzte sechs Runden vor der Zieldurchfahrt der Reifen und alles war vorbei.