Trotz Rekordsieg keine Bestnote
Lewis Hamilton hat endlich den Rekord von Michael Schumacher eingestellt. Diese Lebensleistung verdient eigentlich die Note 10. Doch der 91. GP-Sieg seiner Karriere war nicht ganz makellos. Wir haben alle Piloten in der Einzelkritik.
Es war eigentlich ein Rekord für die Ewigkeit. Vor fünf Jahren konnte sich noch kein Mensch vorstellen, dass Michael Schumachers 91 Siege jemals eingestellt oder gar gebrochen werden. Auch Lewis Hamilton nicht. Jetzt hat der 35-jährige Engländer das Unmögliche in seinem 261. Grand Prix geschafft.
Damit macht sich Hamilton endgültig unsterblich. Das allein verdient die Bestnote. Doch ausgerechnet in dem Grand Prix, der Hamilton mit Michael Schumacher gleichziehen ließ, räumte der sechsfache Weltmeister nicht die Bestnote 10/10 ab.
Hamilton steckte am Samstag eine ungewöhnlich deutliche Quali-Niederlage ein. Valtteri Bottas war um 0,256 Sekunden schneller. Der Titelverteidiger wollte das beim Start wieder geraderücken, traf dabei aber auf einen Bottas, der eine ungewohnte Härte zeigte und sich aus fast aussichtsloser Lage zurückboxte. Das nötigte sogar Hamilton Respekt ab: "Das war ein tolles Manöver von Valtteri."
Doch dann ließ der WM-Spitzenreiter wieder seine ganze Klasse aufblitzen. Er hielt seine Reifen besser in Schuss und nutzte den ersten Fehler des Teamkollegen aus um in Führung zu gehen. Die verteidigte er souverän bis zum Schluss.
Viele Fahrer mit Note 9
Nicht nur Hamilton verdiente sich an diesem kalten Tag die Note 9/10, sondern auch noch eine ganze Reihe anderer Fahrer, zum Teil auch aus dem hinteren Feld. Max Verstappen, weil er wieder der schnellste Teilnehmer war, der nicht in einem Mercedes saß. Daniel Ricciardo, weil er Renault das erste Podium seit dem Comeback 2016 bescherte.
Für Nico Hülkenberg gab es ebenfalls eine fast perfekte Bewerung, weil er komplett unvorbereitet als Stroll-Ersatz vom letzten Startplatz in die Punkteränge fuhr. Romain Grosjean müssen wir auch positiv hervorheben, weil er Haas trotz verletztem Finger WM-Punkte bescherte. Und Antonio Giovinazzi gelang sein bestes Rennen in dieser Saison.
Bei Sebastian Vettel dagegen ist seit dem GP Belgien der Wurm drin. Wieder eine deutliche Quali-Niederlage gegen Charles Leclerc, wieder ein Dreher im Zweikampf. Der Ex-Weltmeister kommt mit seinem Ferrari nicht mehr klar, obwohl das Auto nach den jüngsten Upgrades etwas einfacher zu fahren ist.
Das Safety-Car spielte ihm noch eine Chance in die Hände, aber Vettel konnte sie nicht nutzen. Da blieb uns am Ende nur die Note 4/10 für den Mann zu ziehen, der 2013 den vorletzten Grand Prix auf dem Nürburgring gewann.
Fahrernoten Eifel Grand Prix 2020
Hier die Fahrernoten im Schnellüberblick. Die Einzelkritiken aller 20 Piloten finden Sie wie immer in der Galerie.
- Lewis Hamilton: 9/10
- Max Verstappen: 9/10
- Daniel Ricciardo: 9/10
- Sergio Perez: 9/10
- Carlos Sainz: 8/10
- Pierre Gasly: 9/10
- Charles Leclerc: 8/10
- Nico Hülkenberg: 9/10
- Romain Grosjean: 9/10
- Antonio Giovinazzi: 9/10
- Sebastian Vettel: 4/10
- Kimi Räikkönen: 4/10
- Kevin Magnussen: 7/10
- Nicholas Latifi: 6/10
- Daniil Kvyat: 5/10
- Lando Norris: 8/10
- Alexander Albon: 6/10
- Esteban Ocon: 7/10
- Valtteri Bottas: 8/10
- George Russell: 6/10