Bottas wieder an der Spitze, Unfall von Albon
Valtteri Bottas hat sich zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Bestzeit geschnappt. Die ersten Verfolger saßen in einem Ferrari. Alexander Albon verunfallte kurz vor Trainingsende in der letzten Kurve.
Die Fans auf den Tribünen haben den ersten großen Unfall des Wochenendes gesehen. Sechs Minuten vor Ende des dritten freien Trainings in Shanghai zerstörte Alexander Albon seinen Toro Rosso. Der Thailänder war in der letzten Kurve über den Randstein geraten. Offensichtlich ging er aber nicht vom Gas und rutschte mit der rechten Fahrzeugseite auf dem Kunstrasen aus.
Albon versuchte, seinen Toro Rosso noch zu bändigen, verlor aber den Kampf. Nach ein paar Schlenkern bog der STR14 nach rechts ab, drehte sich um 180 Grad und landete seitwärts im Reifenstapel. Das Carbon splitterte. Vor allem die linke Fahrzeugseite wurde bei dem Einschlag stark beschädigt, die Räder knickten ab. Die Toro Rosso.Mechaniker können die Mittagspause vergessen. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie das Auto in den zwei Stunden bis zur Qualifikation nicht reparieren werden können.
Bottas deutlich vor Vettel
An der Spitze hielt sich Valtteri Bottas. Der Finne schloss seine schnelle Runde auf den weichen Reifen in 1:32.830 Minuten ab. Das ist bisher die schnellste Rundenzeit des Wochenendes. Die Verfolger kämpften mit ihren Autos. Sebastian Vettel lag als Zweiter bereits vier Zehntelsekunden zurück.
Mit einer fehlerfreien Runde würde sich der Heppenheimer allerdings auf Bottas-Niveau bewegen. Sein Ferrari zickte zwischen Kurve neun und zehn. Ein Quersteher kostete hier Zeit. In der letzten Kurve rutschte Vettel außerdem weit hinaus. Auch Lewis Hamilton schaffte keine fehlerfreie Runde. Im ersten Versuch auf den weichen Reifen geriet er am Ausgang der sechsten Kurve auf den Randstein. Hamilton brach ab.
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Beim zweiten Anlauf waren die Reifen bereits mitgenommen. Deshalb reicht es für Hamilton nur zum vierten Rang. Wie es aussieht, muss Mercedes noch am Setup des Autos mit der Startnummer 44 feilen. Zwischen Vettel und Hamilton schob sich Charles Leclerc im zweiten Ferrari. Der 21-jährige Monegasse knüpft noch nicht an die starke Vorstellung von Bahrain an. Auf den führenden Bottas fehlten ihm 0,418 Sekunden. Der geringe Abstand zu Vettel täuscht. Ohne Fehler würde eine Lücke zwischen den beiden aufklappen. Leclerc muss sich für die Qualifikation strecken.
Hülkenberg erneut stark
Unter den Mittelfeldteams stach Renault heraus. Nico Hülkenberg erreichte den fünften Rang und distanzierte Kimi Räikkönen im Alfa-Sauber um fast drei Zehntelsekunden. Renault-Teamkollege Daniel Ricciardo hingegen landete außerhalb der Top 10. Bei Alfa-Sauber bestätigte sich, was Teammanager Beat Zehnder nach dem Trainingsfreitag angekündigt hatte. Das Team aus dem Schweizer Hinwil kämpft mit Routinier Räikkönen um die vorderen Plätze im Mittelfeld mit. Alfa-Sauber ist derzeit ein Einmann-Team. Neuzugang Antonio Giovinazzi kann das Tempo seines Teamkollegen nicht mitgehen.
Red Bull fiel im dritten Training zurück. Jedoch erzielte Max Verstappen seine schnellste Rundenzeit vor dem Albon-Crash, der einen weiteren Versuch auf den weichen Reifen verhinderte. Der siebte Platz und ein Rückstand von 1,6 Sekunden sind daher nicht aussagekräftig. Carlos Sainz schob sich wie gestern in den oberen Teil der Tabelle. Der Spanier belegte den achten Rang in einem McLaren, der auf dem Shanghai International Circuit gut läuft. Lando Norris verfehlte nach einem Fahrfehler in der kniffligen letzten Kurve einen Platz unter den besten zehn Fahrern. Dazu gehören Alexander Albon trotz seines Unfalls und Daniil Kvyat im zweiten Toro Rosso.
Haas kämpft dagegen weiter. Nur die Williams waren langsamer als die US-Rennwagen. Das Team rätselt. „Wir wissen nicht, woran es liegt“, sagt Haas-Rennleiter Guenther Steiner.