GP Russland 2019 - Ergebnis Qualifying
Charles Leclerc holt sich in Russland die nächste Pole-Position. Lewis Hamilton startet am Sonntag neben ihm aus der ersten Reihe. Sebastian Vettel wurde Dritter. Im Mittelfeld tobte der Kampf McLaren gegen Renault.
Dieser Charles Leclerc wird immer besser. In der Qualifikation zum GP Russland ließ der 21-Jährige in seinem Ferrari weder dem Teamkollegen noch den Rivalen in den anderen Autos eine Chance. Zum vierten Mal in Folge brauste der Monegasse auf den besten Startplatz. Kein Fahrer hat in dieser Saison mehr Pole-Positions. Die Statistik zählt für Leclerc bereits sechs Stück.
Am Samstagnachmittag flog Leclerc in 1:31.628 Minuten durch das 5,848 Kilometer lange Sochi Autodrom. Er blieb der einzige Pilot unter der 1:32er Rundenmarke. „Das Auto fühlte sich großartig an. Ich weiß aber nicht, ob das die beste Strecke für die Pole ist. Der Weg zum ersten Bremspunkt ist ziemlich lang.“ Leclerc fürchtet, dass seine Verfolger vom Windschatten profitieren könnten.
Mercedes fehlen vier Zehntel
Lewis Hamilton vermasselte Ferrari eine erste Startreihe in Rot. Im Schlusssprint fing der dreimalige Russland-Sieger Sebastian Vettel im zweiten Ferrari ab. Mercedes verliert in Sotschi zu viel Zeit auf den Geraden. Hamilton lenkte seinen W10 um 0,402 Sekunden langsamer um den Kurs. „Ferrari ist mit seinem Party-Modus auf einem anderen Level. Es ist vielmehr ein Jet-Mode“, meinte der Weltmeister. „Ich bin trotzdem zufrieden. Das Auto wurde immer besser.“
Vettel lag weitere 23 Tausendstel zurück. Der Heppenheimer muss sich wie in Singapur mit dem dritten Startplatz abfinden. Leclerc war wie so oft in der Qualifikation zu schnell für ihn. „Ich konnte nicht das Maximum aus dem Auto kitzeln“, hielt der Sieger des GP Singapur fest.
Max Verstappen war am Vortag noch die Bestzeit gefahren. Doch als alle ihre Motoren aufdrehten, ging es für Red Bull nach hinten. Mehr als die viertschnellste Zeit lag nicht mehr drin. Valtteri Bottas brach seinen zweiten schnellen Versuch in Q3 ab. Er wurde nur Fünfter, gewinnt durch Verstappens Strafe aber eine Position.
Albon schmeißt Red Bull weg
Alexander Albon unterlief sein erster großer Fahrfehler im Red Bull. Im ersten Qualifikationsteil versenkte der 23-Jährige sein Auto in der Tecpro-Schutzmauer der 13. Kurve. Beim Einlenken hatte es den Red Bull umgedreht. Albon schlug rückwärts ein, und zertrümmerte das Heck seines RB15. Durch den Einschlag könnten Motor und Getriebe beschädigt worden sein. Sollte dem so sein, kann Red Bull die betroffenen Teile tauschen, ohne einen Preis dafür zu bezahlen. Albon verpasste Q2 durch den Ausrutscher.
Die Topteams taktierten unterschiedlich. Während Ferrari und Red Bull auf den weichen Reifen starten werden, beginnt Mercedes den 16. Grand Prix des Jahres auf dem härteren Medium. Dadurch erhoffen sich die Strategen mehr Flexibilität in der Strategie.
Im Mittelfeld tobte der Kampf zwischen McLaren und Renault. Mit dem besseren Ende für den Traditionsrennstall. Carlos Sainz setzte sich gegen Nico Hülkenberg durch. Es folgten Lando Norris im zweiten McLaren, Romain Grosjean im Haas und Daniel Ricciardo im zweiten Renault.
Racing Point schwächer als erwartet
Honda hat für den GP Russland ein kleines Motor-Update aufgelegt. Pierre Gasly fällt in der Startaufstellung wie Verstappen und Albon nach einem Motorwechsel vor dem Rennwochenende um fünf Positionen zurück. Der Franzose zeigte ein ordentliches Qualifying. Nach dem ersten Versuch in Q2 befand er sich auf Aufstiegskurs, rutschte dann aber noch auf Platz elf ab.
Erster Profiteur der Strafversetzung ist Sergio Perez im Racing Point. Der Mexikaner darf sich am Start als erster Fahrer die Reifen aussuchen. Trotzdem verlief die Qualifikation eher enttäuschend für den Rennstall aus Silverstone. Nach einem guten Trainingsfreitag hatte man auf ein besseres Ergebnis gehofft. Teamkollege Lance Stroll unterlief im entscheidenden Moment ein Fahrfehler. Der Kanadier verlor wieder einmal den Zweikampf gegen Perez.
Alfa Romeo läuft seiner Form hinterher. Erneut reichte es nicht für einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Ein Trost für Antonio Giovinazzi ist der Sieg im Teamduell gegen Kimi Räikkönen. Kevin Magnussen verfehlte im zweiten Haas ebenfalls den dritten Quali-Durchgang.
Giovinazzi kickt Räikkönen raus
Kimi Räikkönen wurde ausgerechnet vom Teamkollegen rausgekickt. Der Weltmeister von 2007 verfehlte den Aufstieg in Q2 um 85 Tausendstel. Seit der Sommerpause will es für den Finnen nicht mehr so recht laufen. Seit dem GP Ungarn wartet Räikkönen auf Punkte.
Nach 18 Minuten stiegen auch die beiden Williams-Piloten aus. George Russell gewann das 16. Duell gegen Robert Kubica. Dieses Mal zog der Engländer dem Polen um 1,1 Sekunden davon. Daniil Kvyat nahm nach seinem Motorproblem aus dem dritten Training gar nicht an der Qualifikation teil. Zum Missfallen der Fans blieb sein Toro Rosso in der Garage.
Eine Teilnahme machte keinen Sinn. Kvyat wird ohnehin aus der letzten Reihe starten, weil er sein Motorenkontingent für die Saison schon längst überschritten hat. Die Toro Rosso-Mechaniker dürfen sich Zeit lassen, einen frischen Motor einzubauen.