Hintergrund zur Helmdesign-Regel

Die Formel 1-Kommission hat gesprochen: In diesem Jahr dürfen die Fahrer während der Saison ihr Helmdesign nicht mehr verändern. Das Thema schlägt im Fahrerlager von Barcelona immer noch Wellen. Doch wie kam es überhaupt dazu? Ursprünglich war etwas ganz anderes geplant.
Felipe Massa findet das Verbot gut. Der Brasilianer zählt zu den Fahrern, die ihrem Helmdesign die ganze Karriere lang treu blieben. Nur beim Heim-Grand Prix in Sao Paulo genehmigte sich der Brasilianer die ein oder andere Sonder-Edition. Dass das jetzt auch verboten ist, damit kann Massa leben: "Der Helm ist dein zweites Gesicht. Ich verstehe nicht, dass man das Design dauernd ändern muss."
Jetzt nicht mehr. Die Formel 1-Kommission hat auf ihrer Sitzung am 17. Februar in Genf beschlossen, dass die Fahrer ihrem Helmdesign wenigstens ein Jahr lang treu bleiben müssen. Viele wunderten sich, warum Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt damit plötzlich um die Ecke bogen. Doch diese Entscheidung hat eine Vorgeschichte.
Ausgangspunkt war der Streit um die Startnummer
Jean Todt versucht seit langem, den Teams größere Startnummer vorzuschreiben. Doch der FIA-Präsident läuft damit regelmäßig gegen eine Wand. Auch bei der letzten Sitzung in Genf. Die Teams sahen nirgendwo auf dem Auto einen Platz, die von der FIA geforderte große Startnummer unterzubringen. Der eine sah am Seitenkasten Konflikte mit Sponsoren, der andere auf den Heckflügel-Endplatten.
Daraufhin packte Todt eine neue Idee aus. Der forderte für alle Autos eine Finne hinter der Airbox, ähnlich wie bei den WEC-Autos für Le Mans. Auf diesem Segel sollte dann das Fahrerkürzel, die Startnummer und die Landesflagge untergebracht werden. Und zwar so plakativ, dass für jedermann auf der Tribüne und am TV-Schirm sichtbar gewesen wäre, wer da im Auto sitzt.
Die Veranstalter waren begeistert. Doch auch da spielten die Teams nicht mit. Sie hörten schon den Hilfeschrei ihrer Ingenieure. So blieb Ecclestone und Todt nur noch ein Joker. Ein fixes Helmdesign. Niki Lauda applaudiert: "Ich finde, die Regel macht Sinn. Manchmal wusste ich bei meinen eigenen Fahrern nicht mehr, wer das Auto fährt."