Kampf gegen Reifentrickser
Die FIA greift durch. Ab sofort wird der Luftdruck der Reifen gemessen, bevor sie auf das Auto gesteckt werden. Druck ablassen ist verboten, aufpumpen erlaubt. Damit will die FIA die Tricksereien mit dem Vorheizen der Radträger unterbinden.
Der Reifenheiz-Trick ist Geschichte. FIA-Rennleiter Charlie Whiting erklärte den Teammanagern bei ihrer turnusgemäßen Donnerstags-Sitzung, dass der Reifendruck ab sofort vor dem Aufstecken auf die Radträger gemessen wird. Danach darf er für die gesamte Zeit des Einsatzes nur noch erhöht, nicht aber gesenkt werden. Auch wenn das Team später feststellt, dass der Reifendruck zu hoch ist.
Ziel ist es, dass Pirelli die Startdrücke senkt
Die neue Regel gilt ab dem Freitagstraining zum GP Österreich. Immer wenn ein Fahrer einen neuen Reifensatz bekommen soll, werden FIA-Prüfer und Pirelli den Startdruck vor der Montage messen. Sollte ein Reifensatz an zwei Tagen verwendet werden, zum Beispiel in der Qualifikation und im Rennen, wird am Sonntag noch einmal nachgemessen. Die Drücke müssen dann wieder beim vorgeschriebenen Startwert liegen.
Sollte der Druck im Fahrbetrieb und während der Standzeit aus irgendwelchen Gründen unter den Startwert fallen, ist das Team nicht verpflichtet den Druck zu erhöhen. Aber es darf aufgepumpt werden. Im umgekehrten Fall hat das Team Pech gehabt. Es ist nicht erlaubt, den Luftdruck zu senken, auch wenn er deutlich über der Mindestgrenze liegt.
Sollte links und rechts ein Ungleichgewicht entstehen, so darf das Team die Drücke nur dadurch auf den gleichen Stand bringen, indem man den Reifen mit dem geringeren Druck auf den Stand des anderen bringt.
FIA greift durch
Die FIA will damit Praktiken wie das Vorheizen der Radträger oder die Entwicklung spezieller Felgen zur besseren Kühlung verhindern. Sollte sich bei den Messungen am fahrenden Auto herausstellen, dass die Reifendrücke nicht mehr unter den von Pirelli angegebenen Mindestwert fallen, kann Pirelli im Gegenzug die Startwerte langsam senken. Sie sind nur deshalb so absurd hoch, um die Trickser auszutricksen. Am Red Bull-Ring liegen sie vorne bei 22 und hinten bei 19,5 PSI. Das sind im Vergleich zum Vorjahr vorne 4 PSI und hinten 2,5 PSI mehr.