FIA mit Anfragen bombardiert
Die spektakuläre Lotus-Nase wird Nachahmer finden. Kaum gingen
die ersten Bilder der ungleich langen Stoßzähne um die Welt, wurde
die FIA mit Anfragen bombardiert. Über die Legalität und darüber,
wie weit man gehen kann. Williams-Technikchef Pat Symonds glaubt,
dass die Lotus-Version erst der Anfang für noch extreme Lösungen
ist.
Bis jetzt steht Lotus allein da mit seiner Nase und den unterschiedlich langen Stoßzähnen. Doch wie lange noch? Wie inzwischen bekannt ist, wusste Ferrari über die Pläne von Lotus in dem Moment Bescheid, in dem die neuen Ingenieure James Allison und Dirk de Beer in Maranello ihre Arbeit aufnahmen.
Auch für Williams war die Lotus-Nase keine Überraschung. Ein früherer Lotus-Ingenieur brachte die Nachricht mit nach Grove. Trotzdem geht Williams mit einer Ameisenbär-Nase in die neue Saison. Was nicht heißt, dass es so bleiben muss. "Alle Teams forschen jetzt in diese Richtung", bestätigte Williams-Technikchef Pat Symonds. "Die Nase ist bei den Testfahrten nicht das entscheidende Detail. Alle wollen erst einmal ins Fahren kommen und dann später die Aerodynamikgrenzen ausloten."
Noch extremere Formel 1-Nasen erwartet
Die FIA kann sich vor Anfragen kaum retten. Die Konkurrenz von Lotus will wissen, ob die Nase legal ist und wie weit man diese Idee noch entwickeln kann. Symonds sieht da viel Potenzial. Interessant ist vor allem der Bereich zwischen den beiden Stelzen. Er wird so hoch wie möglich ausfallen, um genügend Luft unter das Auto zu bringen. Einige Teams könnten am unteren Ende der A-A-Sektion Kühler anbringen. Deren Fläche ist dem Reglement entsprechend allerdings auf 70.000 mm2 begrenzt. Die Frontflügelstelzen können nicht beliebig weit gespreizt werden. Das Reglement schreibt vor, dass sie nicht breiter sein dürfen als die Mittelsektion des Frontflügels. Also jeweils 25 Zentimeter rechts und links der gedachten Mittellinie.