Nächste Titel-Feier in Mexiko?
Lewis Hamilton wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach zum zweiten Sechsfach-Champion der Formel-1-Geschichte krönen. Wenn es gut läuft, könnte die Meisterparty schon in Mexiko starten. Wir sagen Ihnen, was für ein Ergebnis dafür nötig ist.
Den Fans sind die spektakulären Bilder aus dem Vorjahr sicher noch gut im Gedächtnis. Nach der Zieldurchfahrt beim Mexiko-Grand-Prix 2018 rollte der frischgebackene Weltmeister Lewis Hamilton mit seinem Mercedes ins große Stadion, um vor rund 20.000 Fans einen qualmenden Donut nach dem anderen in den Asphalt zu brennen.
Vor 12 Monaten reichte dem Briten ein vierter Platz zu erfolgreichen Titelverteidigung. Dieses Jahr muss es etwas mehr sein. Nur wenn Hamilton aufs Podium fährt, können die Rechenspiele beginnen. Der 34-Jährige muss mindestens 14 Punkte mehr sammeln als sein einziger verbliebener Titelkonkurrent Valtteri Bottas. Und für einen vierten Platz gibt es bekanntlich nur 12 Zähler.
Bonus-Punkt könnte Ausschlag geben
Beginnen wir mit dem Fall, das Hamilton das Rennen in Mexiko gewinnt. Sollte er dazu noch den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde einheimsen, dann müsste Bottas ebenfalls aufs Podium fahren, um die WM-Party zu verschieben. Ohne Bonus-Punkt wäre Hamilton nur Weltmeister, wenn sein finnischer Teamkollege Vierter oder schlechter wird.
Sollte Hamilton selbst nur auf Rang zwei landen, wäre der vorzeitige Titelgewinn relativ unwahrscheinlich. Dann müsste Bottas nämlich lediglich Siebter werden, um das Rennen rechnerisch offen zu halten. Wenn sich der WM-Zweite dazu noch den Bonuspunkt für die schnellste Runde sichert, dann reicht ihm sogar Rang acht.
Auch mit einem dritten Platz könnte Hamilton theoretisch den Titel feiern. Auch hier kommt es drauf an, ob einer der Mercedes-Piloten die schnellste Rennrunde fährt. Holt Hamilton den Bonuspunkt, muss Bottas mindestens Achter werden. Schnappt sich der Finne den Bonuspunkt selbst würde ihm sogar ein zehnter Platz reichen, um die Feier platzen zu lassen.
Titel-Party in Mexiko unwahrscheinlich
Statsitisch gesehen ist es eher unwahrscheinlich, dass Hamilton die notwendigen 14 Punkte auf den Teamkollegen gutmacht. In der aktuellen Saison ist ihm das nur bei einem einzigen Rennen gelungen. Beim Hamilton-Sieg in Ungarn landete das Schwesterauto am Ende nur auf Rang 8.
Die Frage lautet, ob Mercedes in Mexiko überhaupt siegfähig ist. Auch hier spricht die Statistik dagegen. In den letzten beiden Jahren gewann jeweils Max Verstappen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez. Auch Hamilton selbst glaubt übrigens nicht so recht dran: „Mexiko wird wohl unser schlechtestes Rennen des ganzen Jahres. Bei den langen Geraden wird es schwer, die Ferrari zu schlagen. Überholen können sie auf keinen Fall.“
Wenn es in Mexiko nicht klappt, wird Hamilton den Sack aber relativ sicher eine Woche später in Austin zumachen. Auch Bottas weiß, dass es wohl nur eine Frage der Zeit ist: „Ich brauche jede Menge Glück, um alle verbleibenden Rennen zu gewinnen, so viel ist klar. Ich versuche aber gar nicht an den Titel zu denken und ein Rennen nach dem anderen anzugehen.“