Peugeot holt Sébastien Loeb
Sébastien Loeb wird im kommenden Jahr für Peugeot bei der Rallye Dakar starten. Mit dem neunmaligen Rallye-Weltmeister erweitern die Franzosen ihr starkes Fahreraufgebot. Es gilt, Mini vom Thron zu stoßen. Seinen ersten offiziellen Einsatz hat Loeb bereits Anfang Oktober.
Im vergangenen Jahr feierte Peugeot sein Comeback bei der Rallye Dakar. Mit mäßigem Erfolg. Rekordsieger Stéphane Peterhansel brachte den besten Peugeot als Elfter ins Ziel. Teamkollege Carlos Sainz schied nach einem Unfall auf der fünften Etappe vorzeitig aus und Cyril Despres hatte mit der Umstellung vom Motorrad aufs Auto zu kämpfen.
Für die kommende Ausgabe der berühmtesten Langstrecken-Rallye rüstet Peugeot auf. Die Ingenieure verbesserten den 2008 DKR. Der heckgetriebene Buggy wurde aus aerodynamischen Gesichtspunkten länger und breiter, bekam neue Radaufhängungen und etwas mehr Leistung (350 statt 340 PS). Dazu stockt Peugeot sein Fahrer-Aufgebot auf: Mit niemand geringerem als Sébastien Loeb. Zusammen mit Peterhansel, elfmaliger Dakar-Gewinner, Sainz und Despres bildet der Rallye-Rekordweltmeister ein echtes Dream-Team. Zumindest, was die Namen angeht.
Loeb begegnet Rallye Dakar mit Respekt./strong>
Vor der Herausforderung Dakar, die 2016 an 13 Tagen durch die Wüsten Argentiniens und Boliviens führt, hat Loeb großen Respekt. "Die Dakar ist komplett anders als die Tourenwagen-WM, in der ich derzeit antrete. Sie ist mit zwei Wochen sehr lang. Damit es der Fahrer und das Auto ins Ziel schaffen, muss man mit einer ganz anderen Einstellung bei der Rallye antreten."
In der Tourenwagen-WM WTCC fährt Loeb seit 2014 für Citroën. In der aktuellen Saison belegt er den dritten Gesamtrang. Hinter seinen Teamkollegen Jose-Maria Lopez und Yvan Muller. Im Peugeot 2008 DKR wird Loeb wie zu Zeiten in der Rallye-WM einen Beifahrer neben sich haben. Und wie bei all seinen 78 Siegen in der WRC vertraut der Franzose auf den Monegassen Daniel Elena.
Erster Start bei Rallye Marokko
Auf sein neues Arbeitsgerät konnte sich der neunfache Rallye-Weltmeister und Zweitplatzierte des 24h-Rennen von Le Mans 2006 bereits bei Testfahrten in Marokko einschießen. "Was mich am meisten überrascht hat: In der Rallye-WM weicht man Hindernissen aus, aber mit diesem Auto fährt man einfach drüber. Es dauert etwas, bis man das dafür nötige Vertrauen aufgebaut hat", vergleicht Loeb.
Anfang Oktober hat er bei der Rallye Marokko (3. bis 9. Oktober) eine weitere Chance, zu üben. "Die Rallye in Marokko ist eine fantastische Gelegenheit, um einen Eindruck vom Marathonrallye-Sport zu bekommen und dabei von so erfahrenen Teamkollegen zu lernen"
Neben Loeb startet in Afrika auch Carlos Sainz. Der Spanier darf im neuen Peugeot 2008 DKR16 antreten. Neuzugang Loeb muss dagegen noch mit der 2015er Version Vorlieb nehmen. Sainz kennt er übrigens schon als Teamkollege während seiner Rallye-Zeit. 2003 bestritt Loeb für Citroën seine erste volle Saison in der Rallye-WM und ließ sowohl die spanische Legende, als auch Colin McRae hinter sich.