1. Mercedes - Was für eine Überlegenheit. Hamilton fuhr an der
Spitze Kreise um die Konkurrenz. Bottas versaute Mercedes den
Doppelsieg durch einen schlechten Start. Wenn man am Hungaroring
nach der ersten Runde als Sechster zurückkommt, fährt auch in einem
Mercedes nicht mehr so einfach auf den zweiten Platz.
2. Racing Point - Dort, wo der Werks-Mercedes haushoch überlegen
ist, muss auch der Racing Point funktionieren. Die beiden Autos
tragen ja die gleichen Gene in sich. Deshalb war es auch nicht
verwunderlich, dass es die Racing Point in die zweite Reihe
schafften. Dass dem modifizierten Vorjahres-Mercedes neun Zehntel
auf die Werksauto fehlten, zeigt wie in Brackley im Winter noch
einmal angegast wurde.
Im Rennen musste sich Racing Point mit den Plätzen vier und
sieben begnügen. Da schnitt Red Bull besser ab. Aber nur weil
Stroll kein Gegner für Verstappen ist, und weil Perez ein
schlechtes Wochenende erwischt hat. Der Mexikaner schoss sich mit
einem schlechten Start auch noch selbst in den Fuß.
3. Red Bull - Red Bull wollte in Ungarn die Schmach von
Spielberg ausradieren und kam dabei schwer unter die Räder. 1,4
Sekunden Rückstand auf Pole-Mann Hamilton sind eine klatschende
Ohrfeige. Das war sicher nicht die Normalform des RB16. Der konnte
nicht einmal seine Stärke in den langsamen Kurven ausspielen.
Die Red Bull-Ingenieure rätselten bis zum Sonntag, was ihre
Autos bremste. Der Totalumbau beider Fahrzeuge und der Rückgriff
auf alte Aerodynamik-Teile hat die Situation nur leicht verbessert.
Die Fahrer klagten über Balanceverschiebungen, was in den lang
gezogenen Kurven des Hungaroring ein besonderes Handikap ist. Damit
fehlt in den Kurvenfolgen des zweiten Sektors der Fahrrhythmus und
das Vertrauen.
5. McLaren - Der wunderbare McLaren-Speed von Spielberg war
plötzlich verschwunden. Fahrer und Teamleitung meinten, die
Startplätze acht und neun gäben ein realistischeres Bild ab. Das
ist zu pessimistisch gedacht. Auf den Rennstrecken, auf denen Power
und Effizienz zählen, wird McLaren wieder vor Ferrari stehen. Und
das sind in dieser Saison die meisten.
Ein Lichtblick am Hungaroring war, dass Renault sein größtes
Zuverlässigkeitsproblem in kurzer Zeit gelöst hat. Eine schlampig
verarbeitete Schweißnaht an einem der Kühler sorgte in Österreich
für zwei Ausfälle. Das tut in einer so kurzen Saison weh.
8. Haas - Der Aufstieg ins Q2 ist jedes Mal ein Kampf. Diesmal
wurde er um 47 Tausendstel verpasst. Im Rennen sind die US-Ferrari
besser. Wenn sie sich mit einem strategischen Coup nach wenigen
Runden die Plätze drei und vier schenken, können sie in den
Punkterängen auch ganz gut mitgeigen. Magnussen hat sich tapfer
gegen Sainz und Leclerc verteidigt.
9. Alfa Romeo - Das war der Tiefpunkt für den Schweizer
Rennstall. Zum ersten Mal standen beide Autos in der
Startaufstellung ganz hinten. Weder das Wetter war schuld, noch
außergewöhnliche Umstände.
10. Williams - Es war das beste Quali-Ergebnis seit Monza 2018.
Beide Williams im Q2. Russell aus eigener Kraft auf Startplatz
zwölf. Eine Zeitlang sah es so aus, als könnte der Engländer sogar
bis ins Q3 vorstoßen.