Guter Motorsport braucht spektakuläre Rennstrecken. Macau ist
die Steigerungsform von spektakulär. Ein Blick auf die Autos nach
dem Zeittraining genügt: Oft fehlen die Außenspiegel, die Kotflügel
sind mit Schleifspuren übersät.
Macau ist das Las Vegas des Ostens - mit dem Unterschied, dass
die Stadt am Perlflussdelta mit ihren Casinos und Spielhöllen noch
mehr Umsatz macht als das Spielerparadies in Nevada.
An den Renntagen sind die funkelnden Spielhöllen schlagartig
Nebensache: Zehntausende Fans tummeln sich auf den Tribünen, wetten
auf die Sieger und begleiten lautstark das Rennspektakel.
In Asien schicken die Sponsoren bei Autorennen ihre "Race
Queens" an den Start. Der europäische Besucher nimmt staunend zur
Kenntnis, dass Hunderte und Tausende Fans offenbar nur an die
Strecke kommen, um die exotischen Schönheiten abzulichten.
Wahnsinn auf zwei Rädern: Früher war es Usus, dass Autos und
Motorräder gemeinsam auf Straßenkursen antraten. Heute ist es eine
absolute Rarität, wegen der fehlenden Auslaufzonen. Die Helden auf
zwei Rädern bezahlen jeden Fehler mit Blessuren.
Macau produziert Helden: Je anspruchsvoller die Rennstrecke,
umso wichtiger der Faktor Fahrer. Macau produziert seine eigenen
Helden. In Asien werden Rennfahrer ganz allgemein als Helden
verehrt, weil sie Mut, Können und Leidenschaft vereinen.
Das Risiko fasziniert: Seien wir ehrlich: Unfälle gehören zum
Motorsport wie Wolken zum Regen. Und solange nichts Schlimmes
passiert, kann man damit einigermaßen umgehen. Dass die Fahrer in
Macau aber das Schlimmste riskieren, wird in Asien verehrt.
Macau für den europäischen Besucher wie eine Reise in eine
vergangene Epoche des Motorsports. Das Risiko fährt in Macau immer
mit: Die Kombination aus hoher Geschwindigkeit und fehlenden
Auslaufzonen macht Macau brandgefährlich.