Mercedes betreibt einen ordentlichen Aufwand, um den Reifendruck
künstlich zu beeinflussen. Wir haben uns in der Startaufstellung
von Baku auf Spurensuche begeben ...
Auch die Heizlüfter liegen bereits in Position. Am Ende des
Schlauchs kann man die speziell angefertigten Aufsätze für die
Lüftungsschlitze in den Bremsverkleidungen erkennen.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, die hier wird Kühlluft
in die Bremsen geblasen. Doch der rote Knopf wurde mit Kleber auf
Stufe 3 arretiert. Das Gebläse pustet die heiße Luft mit voller
Stärke (Stufe 10).
Auch Red Bull konnte man an der Vorderachse Heizlüfter erkennen.
Achsenwärmer kommen hier aber nicht zum Einsatz. Stattdessen werden
Räder aufgesteckt, um die Hitze im Radträger zu halten.
Red Bull war so clever, das Display am Heizlüfter zu
deaktivieren. Wenn man genau hinschaut, erkennt man jedoch, dass
der Hitze-Regler auch hier auf Stufe 3 steht.
Ferrari versucht den Trick ebenfalls zu kopieren, ist aber mit
dem Equipment noch nicht ganz so weit. Die Heißluft-Föhns müssen
per Hand an den Radträger gehalten werden.
Während die Mechaniker an den Radträgern knien, überwacht ein
Ingenieur wenige Meter weiter am Laptop die Sensoren. Sie zeigen
an, wenn alles genug aufgeheizt ist.
Die Reifen liegen bei allen Teams vor dem Start in den
Heizdecken. Die Wärmer werden zu diesem Zeitpunkt auf die maximale
"Boost"-Temperatur von 110°C eingestellt.
Im Freien Training wurde ausprobiert, wie viel Hitze man dem
Radträger zumuten kann, und wie sich das auf den Reifendruck
auswirkt. Das Thema wird uns sicher noch ein wenig
beschäftigen.