Willkommen in Portugal!
Der schöne WM-Lauf an der Algarve ...
geriet wegen Organisationsmängeln vor sechs Jahren in die
Schusslinie der FIA ...
... und führte seitdem ein Mauerblümchen-Dasein.
Doch in diesem Jahr kehrt der Rallye-Zirkus nach Portugal
zurück.
"Dass ich das noch erleben darf."
Die Rallye Portugal ist berühmt für zwei Dinge: Staub ...
... und massenweise begeisterte Fans.
Weil die Begeisterung zuweilen dazu führt, dass der
Lieblingssport durch Sicherheitsmängel in Bedrängnis gerät,
reagierte der Veranstalter mit einer rigorosen Absperr-Initiative
...
... und mobilen Streckenposten.
Natürlich ging doch etwas schief. Einer der Lokalmatadoren
rodelte in eine Absperrzone und verletzte ein paar
Hobbyfotografen.
Ansonsten ging aber alles gut.
Marcus Grönholm wollte nach der Mexiko-Schlappe wieder groß
auftrumpfen ...
... und Weltmeister Sébastien Loeb abduschen.
Doch dann machte ein Stoßdämpfer am Ford schlapp.
Das führte auch bei Subaru zur Verunsicherung.
"Sollen wir den links außen nehmen?" Ich finde, der sieht gut
aus. Ich weiß nicht so recht, was meint ihr?"
Ohne Heckschürze, aber mit frischem Dämpfer rutschte Grönholm am
ersten Tag haarscharf hinter Loeb.
Der fand für die zweite Etappe genau die richtigen Gummis
...
... und schon sah ihn die Konkurrenz wieder mal nur von
hinten.
Bei Conrad Rautenbach war dagegen die Sicht nach hinten etwas
eingeschränkt.
Martin Prokop hielt das "Rautenbach-Heck" für aerodynamisch klar
besser und wollte seinen Citroen ebenfalls etwas kompakter
gestalten.
Einmal in Fahrt nahm er auch gleich an der Front einige
Modifikationen vor.
Das inspierierte auch den ein oder anderen Gruppe
N-Teilnehmer.
Aber auch die großen Stars zerfledderten ihre Autos. Gigi Galli
zeigt hier eine verbesserte Radhausentlüftung.
Chris Atkinson dagegen versprach sich von der neuen Frontschürze
eine bessere Bremsbelüftung.
Hinter der Spitze lauerte mal wieder Mikko Hirvonen ...
... der Citroen-Konkurrent Daniel Sordo klar im Griff hatte.
Dahinter kämpften die Privatiers wie Gigi Galli ...
... Jari-Matti Latvala ...
... und Daniel Carlsson um die Plätze.
Manfred Stohl kam nicht so richtig mit und war für niemanden zu
sprechen.
Henning Solberg konnte das Tempo der Kollegen nicht
mitgehen.
Vorn strampelte sich Marcus Grönholm richtig ab ...
... aber Loeb war nicht aufzuhalten und holte seinen dritten
Saisonsieg.
Mikko Hirvonen schaute sich am Abend des zweiten Tages immer
wieder Videoaufzeichungen der letzten Prüfungen an. Ob das den
Haltungsschaden wert war?
Dani Sordo kam wieder nicht mit dem Finnen mit und wollte
Schluss machen. Beifahrer Marc Marti konnte den Spanier nur knapp
am Suizid hindern.
Da hatte sich Henning Solberg endlich weiter nach vorn gerobbt,
da zickte die Kupplung am Focus.
Im Fußballstadion von Faro schien eigentlich alles gelaufen
...
... doch dann kassierten alle Teilnehmer in aktuellen Ford Focus
fünf Minuten Zeitstrafe wegen zu dünner Seitenscheiben.
Armer Jari-Matti. Platz sechs war futsch.
Manfred Stohl hatte noch mehr Pech. Trotz der Strafen für die
Ford-Armada wurde er nur Neunter.
Was soll da erst Henning Solberg sagen. Er landete auf Platz
elf.
Hauptprofiteur der Ford-Bestrafung war Petter Solberg, der im
Subaru Platz zwei erbte.
Andreas Mikkelsen freute sich über Rang zehn. Er fuhr einen
alten Ford und ging straffrei aus.
Gigi Galli freute sich über Rang sechs, und die Portugiesen
darüber, dass der Italiener sich ein portugiesisches Trikot
übergezogen hatte. Wir freuen uns auf den nächsten WM-Lauf in
Argentinien und sagen: Tschüs.