Mehr als dieses Detailbild vom Vorderbau bekommen die Fans vom
neuen Renault noch nicht zu sehen. Es ist immerhin zu erkennen,
dass das Chassis komplett neu ist ...
Ein Turbo-Motor in der Formel 1? Das hatte man vorher noch nicht
gesehen. Im ersten Jahr lachte die Konkurrenz noch über die
außergewöhnliche Antriebstechnik.
In der Saison 1979 konnte man die gelb-schwarzen Rennwagen
regelmäßig vorne sehen. Die Franzosen sammelten die erste Pole
Position (GP Südafrika) und den ersten Sieg (GP Frankreich).
Noch immer war Renault mit der Turbo-Technik alleine im Feld.
Und noch immer haperte es an der Zuverlässigkeit. Am Ende landete
das Team auf Rang 6 im Konstrukteurspokal.
Besonders auf den Strecken in großer Höhe über dem Meeresspiegel
spielte der Turbo 1980 seine Stärke aus. In Brasilien und Südafrika
gewann jeweils Rene Arnoux.
Die Konkurrenz rüstete ihre Autos mittlerweile auch mehr und
mehr mit Turbo-Motoren nach. Den Entwicklungsvorsprung konnte
Renault nie in Titel ummünzen.
Unvergessen sind die Bilder von Ayrton Senna im Lotus-Renault.
In 16 Rennen fuhr der Brasilianer 8 Mal aufs Podium. Am Ende
landete er auf Rang 4. Weltmeister wurde übrigens wie schon 1985
Alain Prost.
Trotzdem zog der Vorstand die Reißleine. Williams bekam ab 1998
zwar weiter Renault-Motoren, die aber unter dem Namen Mecachrome
(später Supertec) liefen.
Doch langsam steigerte sich das französische Werksteam. Für 2003
wurde der junge Spanier Fernando Alonso verpflichtet, der in Ungarn
seinen ersten Sieg feierte. Es war der erste Sieg für das Werksteam
seit dem GP Österreich 1983.
2005 folgte der große Durchbruch. Mit 7 Saisonsiegen krönte sich
Fernando Alonso damals zum jüngsten Formel 1-Champion aller Zeiten.
Für Renault war es der erste Titel als Werksteam.
2009 war dann endgültig das letzte Renault-Jahr von Fernando
Alonso. Der Rennstall zerfiel in seine Einzelteile. Im
Konstrukteurspokal landeten die Franzosen auf Platz 8 von 10. Es
folgte der zweite Ausstieg aus der Formel 1.
Doch die Erfolge von einst zählten bald nicht mehr. Mit der
Rückkehr der Turbo-Motoren fiel Renault zurück. Das Triebwerk war
zu schwach und unzuverlässig. Red Bull kritisierte den Partner
offen.
Lotus war vor der Saison 2014 sogar von Renault auf
Mercedes-Motoren gewechselt. Doch im September 2015 gab der
französische Hersteller überraschend bekannt, dass der Rennstall
aus Enstone wieder zurückgekauft wird.