Sicherheit in der Formel 1: Immer schneller, immer sicherer

Michael Schumacher - Ferrari - Ralf Schumacher - Williams - GP USA 2004 - Indianapolis

Ralf Schumacher hatte bei seinem Indy-Unfall 2004 einen großen Schutzengel. Obwohl er mit 324 km/h in die Mauer einschlug und die Verzögerung 78 g betrug, kam Schumacher mit einer Gehirnerschütterung und zwei angebrochenen Wirbel davon. Er musste sechs Rennen lang pausieren.

Ralf Schumacher traf die Mauer in einem ungeschützten Bereich. Wäre er in die Safer barrier eingeschlagen, hätte er sein Auto vermutlich ohne Kratzer verlassen.

Takuma Sato - Jordan - GP Österreich 2002

Nick Heidfeld traf beim GP Österreich 2002 den Jordan von Takuma Sato mittschiffs. Da machte sich bereits ein verbesserter Flankenschutz positiv bemerkbar.

Der Jordan zersplitterte in 1000 Teile, doch an seiner verwundbarsten Stelle blieb er heil. Sato wurde mit Prellungen aus dem Wrack geborgen. Heidfeld kam mit Kniebeschwerden davon.

Die Rennstrecken sind Lauf der Jahre immer sicherer geworden. Wo Platz ist, besteht die Auslaufzone erst aus Asphalt, dann aus Kies. Am Ende fangen Reifenstapel Unfallautos weich ab. Bei wenig Platz kommt Tecpro zum Einsatz.

Toro Rosso - GP Österreich - Spielberg - Rennstrecke

Die Auslaufzonen aus Asphalt wie hier am Red Bull-Ring haben ein neues Problem mit sich gebracht: Wo sind die Streckenlimits?

Heute wird es in der Formel 1 nur noch bei einer Verkettung von unglücklichen Umständen gefährlich. So wie bei Felipe Massa 2009 in Budapest. Der Brasilianer wurde von einer Schraubenfeder am Kopf getroffen.

Die 800 Gramm schwere und 20 Zentimeter lange Stahlfeder traf Felipe Massa mit der Wucht einer Gewehrkugel links oberhalb des Visiers auf den Helm. Massa erlitt eine schwere Gehirnprellung. Er wurde notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt. Acht Tage später konnte er das Krankenhaus verlassen.

Sebastian Vettel - Ferrari - Formel 1 2015

Heute sind die Helme viel besser geschützt als 2009 bei Massa. Eine Zylon-Schicht verhindert dass Eindringen von Teilen in dem Helm.

HANS ist seit 2003 in der Formel 1 Pflicht. Das System federt den Kopf des Fahrers beim Aufprall weich ab.

Die beste Lebensversicherung für den Fahrer ist der schaum gefüllte Kragen im Cockpit. Der Nackenschutz hat wahrscheinlich schon unzählige Leben gerettet.

Jules Bianchi - Marussia F1 - GP Japan 2014

Bei Jules Bianchi 2014 in Suzuka versagte selbst die beste Sicherheitstechnik. Der Franzose kollidierte mit einem Bergekran.

Bianci hätte nicht einmal ein Halo gerettet. Er wäre bei dem Aufprall mit 126 km/h in das Bergefahrzeug abgerissen worden.

Andy Mellor ist der Sicherheitsexperte der FIA. Der Engländer arbeitete früher für den englischen TÜV.

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