Technik-Upgrades GP England

Ferrari hat sein Auto in den letzten Rennen an fast allen Ecken und Enden umgebaut, um mit Mercedes Schritt zu halten. Wir zeigen nochmal im Detail, welche Upgrades die Teams während des "Triple-Headers" an ihre Autos geschraubt haben ...

Bei Ferrari arbeiten die Ingenieure hart daran, dass nicht wieder während der Saison die Luft ausgeht. Zum GP Frankreich gab es einen komplett neuen Frontflügel. Finden Sie alle Unterschiede zwischen alt (unten) und neu (oben)?

Relativ einfach zu erkennen ist, dass der Schlitz im Hauptblatt nun bis zur Endplatte durchgeht.

Auch an den kleinen Winglets innen an der Endplatte feilten die Aerodynamiker herum.

Auch der Bereich hinter den Bargeboards wurde komplett umgebaut.

In Silverstone wurden die Schlitze dann noch einmal stärker aufgesplittert.

Bis ins Detail wurde der rote Renner optimiert. Man muss schon genau hinsehen, um die Veränderungen an den kleinen Winglets innen am hinteren Radträger zu erkennen. Dazu präsentierte sich die Motorhaube im hinteren Bereich stärker eingezogen.

Mehrmals im Verlauf der ersten Saisonhälfte waren kleine Änderungen am Abschluss des Unterbodens zu erkenenn. In Silverstone folgte dann die zweite größere Diffusor-Modifikation (neues Modell unten).

Die Konkurrenz von Mercedes blieb in den letzten Rennen aber auch nicht untätig. Die kompletten Seitenkästen wurden umgebaut.

Der direkte vorher (oben) nacher (unten) Vergleich zeigt die Dimension des Umbaus. Der Zeitgewinn auf der Strecke hielt sich mit anderthalb Zehnteln in Grenzen.

Dazu wurde auch die Befestigung des Spiegels verändert.

Im Gegensatz zu Ferrari befestigte man die Spiegel bei Mercedes aber nicht am Halo. Die Ingenieure fügten einfach eine zweite vertikale Finne als zusätzliche Halterung hinzu. Sie dient aber nicht der Stabilität sondern der Aerodynamik.

Im Freien Training von Österreich und England bauten die Ingenieure die Spiegel noch einmal um. Der Ansatz unten enthält offenbar einen Sensor.

Ein zusätzliches Spiegelglas verbessert die Sicht nach hinten. Leider wissen wir nicht genau, was Mercedes mit diesem ungewöhnlichen Anbau getestet hat.

Im Gegensatz zu Ferrari änderte Mercedes auch die Endplatten des Heckflügels.

In Spielberg wurden sie stärker aufgefächert. Mercedes kopierte hier eine Lösung, die erstmals von McLaren gezeigt wurde.

Neue kleine Finnen wurden auch an der Vorderradaufhängung angebracht.

Um für die Hitzerennen des Sommers vorbereitet zu sein, schnitten die Ingenieure auch noch ein paar Kühlhutzen in den Vorderbau. Hier wird Frischluft ins Cockpit geleitet.

Red Bull hatte sein Pulver schon in Barcelona verschossen. Seitdem waren nur noch kleine Upgrades zu erkennen - wie zum Beispiel am Frontflügel. Hier die Version aus Frankreich ...

Hier die Version aus Silverstone am Auto von Daniel Ricciardo. Die Flaps sind an der Außenseite stärker eingezogen.

Am Auto von Max Verstappen konnte man noch eine andere Version mit noch extremer konturierten Flaps erkennen.

Auch in Frankreich waren Ricciardo und Verstappen schon mit unterschiedlichen Setups unterwegs. Beim Heckflügel fuhren beide Autos verschiedene Abriebs-Level.

Ricciardo fuhr einen Spa-Flügel (oben). Der Verstappen-Flügel (unten) wies vor allem am Hauptblatt mehr Fläche auf, wie aus der Perspektive von hinten gut zu erkennen ist.

Dazu gab es bei Red Bull in Frankreich einen neuen Diffusor. Das Upgrade-Teil (unten) zeigte sich im Übergang von innen nach außen stärker geschwungen.

Hier noch einmal die Perspektive direkt von hinten. "Nur eine kleine Evolution des alten Modells. Der Unterschied ist kaum messbar", winkte Red Bull-Berater Helmut Marko ab.

Auch am Heckflügel wurde gearbeitet. Dazu bekam der T-Flügel eine kleine Gurney-Kante verpasst, um noch einen Tick mehr Abtrieb zu produzieren.

Toro Rosso begeisterte die Technik-Fans in Österreich mit dieser innovativen Frontflügel-Endplatte.

Der untere Teil zeigte sich in drei separate Elemente gestaffelt. Wir sind gespannt, ob die Lösung Nachahmer findet.

Apropos Nachahmer: Toro Rosso kopierte als erstes Team die Außenspiegel von Ferrari, bei denen die Luft durch das Spiegelgehäuse geleitet wird.

Für Silverstone gab es auch noch eine neue Vorderradaufhängung. Die musste aber wieder abgebaut werden, nachdem Brendon Hartley beim Anbremsen ein Rad wegknickte.

Bei Sauber sieht man auch immer wieder neue Teile. Außen an der Heckflügel-Endplatte wurden neue Finnen montiert.

In Frankreich kam Sauber mit einem neuen Unterboden. Vor allem die vordere Kante im Bereich vor den Seitenkasten präsentierte sich stark verändert.

Hinten wurde auf den Unterboden noch eine zusätzliche vertikale Finne montiert.

Ganz neu sind auch die vorderen Bremsbelüftungen. Die effiziente Kühlung wird über mehrere separate Kanäle gewährleistet.

Force India musste aus Geldmangel länger auf größere Upgrades warten. In Frankreich war lediglich eine neue Finne außen am Cockpit zu erkennen.

Zum Heimspiel in Silverstone kam dann endlich der neue Unterboden und die neuen Bargeboards (Bild unten).

Die Leitbleche unter der Nase (Turning Vanes) wurden entsprechend auf das Upgrade-Paket abgestimmt.

Williams versucht auch endlich vom Tabellenende wegzukommen. Bisher noch ohne Erfolg. In Frankreich wurde erstmals ein Halo ohne Flügelchen ausprobiert. Damit die Luft gleichmäßig um den Bügel gleitet, wurde wie bei Mercedes und Red Bull die Verkleidung verstärkt.

Das Abtriebsmanko im Heck ist das größte Problem. Schon in Frankreich ließen die Ingenieure zwei komplett unterschiedliche Heckflügel-Versionen testen.

In Silverstone kam dann ein ganz neues Modell. Nach Problemen mit Strömungsabrissen direkt nach dem Schließen des DRS-Flaps musste aber wieder auf eine alte Version zurückgerüstet werden.

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