Pirelli-Reifen für 2016
Pirelli bietet in diesem Jahr 5 statt bislang 4 Mischungen im Sortiment der Trockenreifen an. Doch es gibt auch einen neuen Regenreifen und ein Frühwarnsystem bei hohem Verschleiß.
Die neue Reifenregel wurde hinreichend kritisiert. Die Teams dürfen für ihre Fahrer individuell 3 Reifenmischungen aus den 5 Sorten im Angebot auswählen. Nach einem Modus, den keiner versteht. Neu im Sortiment ist die Mischung Ultrasoft. Böse Zungen behaupten, es sei der Supersoft-Reifen von 2014. Im letzten Jahr wurden alle Mischungen eine Stufe härter. Ein Supersoft von 2015 entspricht einem Soft von 2014.
Die größere Auswahl ist nicht die einzige Neuerung bei Pirelli. Es gibt auch einen neuen Regenreifen. Lauffläche und Gummimixtur wurden verändert. Die Neukonstruktion soll bei 300 km/h mehr als die bisherige Menge von 65 Litern Wasser verdrängen. Die Fahrer äußerten sich nach Aussagen von Pirelli positiv über die neuen Schlechtwetter-Gummis.
Harte Gummischicht als Indikator
Die neuen Reifenkonstruktionen, die im Anschluss an das Saisonfinale in Abu Dhabi getestet wurden, kommen nicht zum Einsatz. Pirelli begründete die Maßnahme gegenüber den Teams damit, dass die Rundenzeiten damit nicht schneller würden. Stattdessen kündigte man intern an, die Reifendrücke noch einmal zu erhöhen.
Angeblich waren für die Testfahrten von Barcelona Luftdrücke von 23 und 24 PSI vorgeschrieben. Was sich natürlich negativ auf die Rundenzeiten auswirkt. Pirelli betrachtet die erhöhten Drücke als Gegenmittel zu dem erhöhten Abtrieb der neuen Autos. Man geht von 10 Prozent mehr Anpressdruck aus.
Pirelli hat sich noch eine zweite Vorsichtsmaßnahme ausgedacht, damit sich Reifenplatzer wie 2015 in Spa nicht wiederholen. Die Reifen bekommen ein Frühwarnsystem. Dabei wird unter die äußere Gummischicht eine zweite, härtere Gummilage gebacken. Wenn sich die Lauffläche auf ein gefährliches Maß abgenutzt hat, rollt der Reifen auf der harten Gummischicht.
Der dann dramatische Gripverlust erinnert die Fahrer daran, dass es Zeit ist, Reifen zu wechseln. Pirelli setzt darauf, dass die Rundenzeiten stark ansteigen. Dabei würde keiner mehr Lust verspüren, den Reifen bis zum bitteren Ende zu fahren.
In unserer Galerie zeigen wir die ersten Bilder vom neuen Ultra-Soft-Reifen im Einsatz.