Schon vier Motorschäden im Feld

Die Saison ist erst ein GP-Wochenende und zwei Trainingstage alt. Vier Fahrer haben aber schon einen Motor verloren. Fernando Alonso, Jenson Button, Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat beten, dass die FIA das Kontingent auf fünf Antriebseinheiten aufstockt.
Eigentlich hätte man gedacht, dass die Motoren im zweiten Jahr der Hybridformel sattelfester sind. Doch die Motoreningenieure haben bei der Entwicklung auch an der Risikoschraube gedreht. Und Honda ist neu im Geschäft.
Renault und Honda verlieren Motoren
Bereits bei den Testfahrten gab es ungewöhnlich viele Motorenschäden oder Probleme. Renault verlor an den 12 Testtagen sechs Motoren. Bei Honda wurden im Winter angeblich vier neue Motoren eingebaut. Mercedes musste wegen Kolbenproblemen Modifikationen am Motor vornehmen. Auch Ferrari soll nach einem Alarm in der letzten Testwoche einen Schritt zurückgegangen sein.
In dem Stil geht es weiter. Nach einem Rennen und vier Trainingstagen haben vier Fahrer bereits einen Motor verloren. Daniel Ricciardos erste Antriebsquelle kam nur 48 Kilometer weit. Dann streikte der Stirnradsatz seines Renault V6-Turbo. Bei Teamkollege Daniil Kvyat gab es vor dem GP Malaysia schlechte Nachrichten. Der Russe strandete auf der Fahrt zum Startplatz in Melbourne zwar mit einem Getriebeschaden, doch die Renault-Ingenieure entdeckten bei der Datendurchsicht ein ernsthaftes Problem. Kvyat bekam für den GP Malaysia einen neuen Motor.
Fernando Alonso bezahlt für den Motorschaden von Ersatzfahrer Kevin Magnussen in Australien. Damit schrumpfte das Kontingent des Spaniers automatisch um eine Einheit. Jenson Button erfuhr die schlechte Nachricht am Abend des ersten Trainingstages zum GP Malaysia. Honda musste in den McLaren mit der Startnummer 22 ein neues Triebwerk einbauen. McLaren-Quellen verraten, dass der Motor unrettbar verloren ist.
FIA muss Motorenaufstockung zustimmen
Mercedes hatte Glück. Das Leck im Einlassystem des Motors von Lewis Hamilton war zu flicken. Die Motorenopfer beten jetzt, dass die FIA den Vorschlag der Teams umsetzt, das Motorenkontingent von vier auf fünf Kits aufzustocken. Dazu müssen sich erst einmal alle Teams einig sein. Was heute noch gilt, muss morgen nicht auch noch so sein. Mercedes und Ferrari mag über Nacht der Gedanke kommen, dass man damit Renault und Honda einen Gefallen täte. Und Geschenke werden in der Formel 1 normalerweise nicht verteilt.
Wenn überhaupt, müssten alle Motorenhersteller unterschreiben, dass sämtliche Entwicklungs-Token bis zum vierten Motor eingebaut werden. Der fünfte Motor muss dann mit dem vierten identisch sein. Für die Motorenhersteller wäre die Aufstockung nicht nur ein Segen. Sie bringt den Entwicklungsfahrplan durcheinander. Die Motoren sind jetzt auf eine Laufleistung von mindestens 5.000 Kilometer ausgelegt. Bei einem Motor mehr, könnten die Aggregate mit höherem Risiko betrieben werden. Doch dafür sind sie eigentlich nicht gebaut.