Vettel Zweiter mit Pannen
Sebastian Vettels erster Testtag endete mit einer Nachtschicht. Am zweiten verlor er fast fünf Stunden wegen eines Öllecks und eines Stromausfalls. Trotzdem wurde der Ferrari-Pilot am Ende Zweiter.
Sebastian Vettel erlebte zwei ungewöhnliche Testtage in Bahrain. Am ersten Tag wurde er von Pirelli unter Beschlag genommen. Nachdem bei Ferrari eine Antriebseinheit getauscht werden musste und drei Stunden verloren gingen, teilte Pirelli seinen Testfahrer für eine Nachtschicht ein. Erst um 19.45 Uhr und nach 128 Runden war Dienstschluss für den WM-Spitzenreiter.
So verpasste Fußball-Fan Vettel auch noch das Champions League Match Real Madrid gegen Bayern München. „Ich bin früh schlafen gegangen, weil ich am Morgen gleich wieder ran musste.“ Den Schlaf hätte sich der Bahrain.Sieger sparen können. Nach acht Runden verschwand der Ferrari mit der Startnummer 5 für drei Stunden in der Garage. Erst wurde das Auto umgebaut, dann die Systeme gecheckt und dabei entdeckten die Mechaniker ein Ölleck, dem auf den Grund gegangen werden musste. Aus- und Einbau des Motors verschlangen Zeit.
Wieder kein Fußball für Vettel
Kaum hatte Vettel den Testbetrieb wieder aufgenommen, stand er schon wieder. Der Grund war kurios. Stromausfall in der Ferrari.Garage. Vermutlich haben die vielen Reifen.eizdecken zu viel Strom gezogen. „Und schon waren wieder zwei Stunden weg“, ärgerte sich Vettel.
Trotz des Zeitverlusts konnte Ferrari einigermaßen sein Programm abspulen. „Antonio hat gestern schon viel erledigt.“ Ferraris Testfahrer Antonio Giovinazzi drehte am Dienstag immerhin 93 Runden.
Bei Vettel waren es am Ende 62 Umläufe. Die schnellste Runde mit 1.31,574 Minuten war um knapp drei Zehntel langsamer als die Tagesbestzeit von Valtteri Bottas (Supersoft), allerdings auf einer Stufe härterer Reifen. Vettel fuhr die Zeit im Rahmen eines Fünfrunden-Stints auf der Gummimischung soft. Vettel maß den Rundenzeiten wenig Bedeutung bei: „Mercedes ist den ganzen Tag gefahren. Ich weiß nicht, was die gemacht haben. Wir sind für uns zufrieden. Das Auto war wie am Rennwochenende wieder gut ausbalanciert.“
Den Testfleiß bringt Vettel nicht mit der WM-Situation in Verbindung. „Wir haben neue Autos und neue Reifen. Da zählt jede Runde Erfahrung mehr.“ Ferrari hat die Reifen so gut im Griff wie kein anderes Team. Deshalb hat Vettel auch keine Angst vor der nächsten WM-Destination Sotschi, wo am gleichen Tag nur 9 Grad gemessen wurden. „Erstens kann sich das Wetter dort ändern. Zweitens waren wir auch in China schnell. Und da war es kalt.“
Vettel reist heute Nacht noch in die Schweiz zurück. Auch in dieser Nacht wird er vom Fußball nicht viel sehen. „Vielleicht kann ich am Flughafen noch ein bisschen reinschauen. Für uns ist heute das wichtigere Match.“ Mit uns meint Vettel Ferrari. Er drückt natürlich Juventus Turin im Kampf gegen den FC Barcelona die Daumen. „Und natürlich auch Borussia Dortmund.“