VW ID.R. mit neuem Rekord

Der VW ID.R. fährt nach dem Rekord auf dem Pikes Peak die nächste Bestmarke ein. In 6:05.336 Minuten pflügt Romain Dumas im 680 PS starken Elektro-Rennwagen über die Nordschleife. Insgeheim hatte sich VW aber etwas mehr erhofft.
Dass VW den Allzeit-Rekord von Porsche nicht würde angreifen können, war schon vorher abzusehen. Dafür sind die Unterschiede zwischen Porsche 919 Hybrid und VW ID.R. zu groß. Die Konzerntochter aus Weissach hatte im Vorjahr auf der Nürburgring-Nordschleife eine Fabelzeit von 5:19.546 Minuten erzielt. Damals saß Timo Bernhard im über 1.000 PS starken LMP1-Rennwagen.
Dass der Rekord für Elektroautos fallen würde, war allerdings keine Frage. Es schwebte nur ein Fragezeichen über der tatsächlichen Rundenzeit. Die steht jetzt fest. VW hat die alte Bestmarke des Nio EP9 um 40 Sekunden unterboten. Romain Dumas, viermaliger Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring, lenkte den VW ID.R. am Montag (3.6.2019) bei sommerlichen Temperaturen in 6:05.336 Minuten um die 20,832 Kilometer.
Zweitschnellste Rennauto der Geschichte
Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 206,96 km/h. Zum Vergleich: Bernhard schaffte im Porsche 919 Hybrid eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 236 km/h. Auch die Rundenzeit von Stefan Bellof aus dem Jahr 1983 (6:11.13 Minuten) im Porsche 956C, für 35 Jahre die Bestmarke auf der Nordschleife, hat VW unterboten. Damit ist der I.D. R das zweitschnellste Rennauto der Geschichte in der Eifel. Kleine Anmerkung: Bellof drehte seine Fabelrunde im Verlauf eines Rennwochenendes.
Eine Rundenzeit von knapp über sechs Minuten ist für einen Elektrorennwagen durchaus eine beachtliche Leistung. Insgeheim hatten die Verantwortlichen von Volkswagen allerdings gehofft, die 40 Rechts- und 33 Linkskurven in unter sechs Minuten zu umfahren.
Für den Rekord hatten die VW-Ingenieure ihren Elektro-Rennwagen umgekrempelt. Die Antriebskonfiguration blieb gegenüber dem Pikes-Peak-Bergrennen unverändert. Aus zwei Elektromotoren presst der I.D. R 680 PS (500 Kilowatt). Batterie und Ladestrategie wurden aber für die lange Runde auf der Nordschleife angepasst. Außerdem kümmerten sich die Ingenieure um die Aerodynamik. Es galt, ein gesundes Verhältnis zwischen Anpressdruck und Luftwiderstand zu finden. Stichwort Effizienz.
Das Technikteam änderte hierfür die Flügel. Der große Heckflügel bekam ein DRS-System, um zum Beispiel auf der Döttinger Höhe den Luftwiderstand zu senken und die Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen. Bislang hat VW keine Daten herausgerückt. Im Vorfeld hatte es geheißen, dass man eine Höchstgeschwindigkeit von rund 270 km/h anstrebt. Mehr sei zwar möglich, allerdings auf Kosten der Batteriekapazität. Es macht keinen Sinn, auf der Gerade Zeit zu gewinnen, die man später in der Beschleunigung wieder doppelt verliert.