Honda drückt Tsunoda durch
Alpha Tauri geht mit Pierre Gasly und Yuki Tsunoda in die Saison 2022. Während sich Gasly ärgert, dass er nicht zu Red Bull aufsteigen darf, muss Tsunoda schon zufrieden sein, dass er überhaupt weiter Formel 1 fahren darf. Der Rookie bekam Unterstützung aus Japan.
So langsam kommt das Transferkarussell in Schwung. Nachdem Alfa Romeo am Montag (7.9.) Neuzugang Valtteri Bottas bestätigt hat, zog einen Tag später auch Alpha Tauri mit seiner Personalmeldung für 2022 nach. Bei kleinen Schwesterteam von Red Bull ändert sich allerdings nichts, was die Besetzung der beiden Stammcockpits betrifft. Pierre Gasly und Yuki Tsunoda gehen wie erwartet auch in Zukunft beim Rennstall aus Faenza auf Punktejagd.
Ob sich Gasly besonders freut, dass er eine weitere Warteschleife im Juniorteam drehen muss, darf bezweifelt werden. Der Franzose absolvierte 65 seiner 77 Grand-Prix-Starts bei Alpha Tauri bzw. dem Vorgänger Toro Rosso. Trotz konstanter Spitzenleistungen wurde ihm eine zweite Chance beim großen Red-Bull-Team verwehrt. Die Personal-Verantwortlichen wollen bei der italienischen Zweigstelle nicht auf den Punktegaranten verzichten.
Gasly wartet auf Aufstieg
Als Sergio Perez vor wenigen Tagen für das zweite Red-Bull-Cockpit bestätigt wurde, zeigte Gasly offen seinen Frust: "Das war natürlich eine kleine Enttäuschung, weil ich dort gerne sein würde. Ich möchte ein schnelles Auto haben. Aber vielleicht klappt es ja noch in der Zukunft." Bei der Verkündung seiner Weiterbeschäftigung bei Alpha Tauri wird der Franzose dann mit deutlich netteren Worten zitiert.
"Ich freue mich, mit Alpha Tauri weiterzumachen, vor allem nachdem das Team seit meiner Ankunft 2017 so einen Fortschritt gezeigt hat. Wir können dieses und nächstes Jahr noch viel erreichen, vor allem mit den Änderungen, die es 2022 in der Meisterschaft gibt. Ich bin schon gespannt, was in der neuen Ära möglich ist. Ich werde weiter hart dafür arbeiten, das Team voranzubringen."
Bei Teamkollege Yuki Tsunoda sah die Ausgangslage etwas anders aus. Der Japaner fiel dieses Jahr mehr durch seine hohe Fehlerquote als mit Glanzleistungen auf. Der mit viel Zuversicht in die Rookie-Saison gestartete Japaner leistete sich jede Menge Unfälle, wodurch irgendwann auch das Selbstbewusstsein und die Pace litt. Das Resultat waren mickrige 18 Punkte in 13 Rennen. Zum Vergleich: Das Konto von Gasly steht schon bei 66 Zählern.
Honda-Deal mit Red Bull
Normalerweise ist die Zündschnur bei Helmut Marko relativ kurz, was die Geduld mit Junior-Piloten angeht. Nachwuchsfahrer sind in der Vergangenheit schon nach deutlich besseren Leistungen vor die Tür gesetzt worden. Doch bei Tsunoda macht man eine Ausnahme. Der nur 1,58 Meter große Junior bekommt 2022 eine zweite Chance.
Wie man hört, soll der jüngste Fahrer im Feld Unterstützung aus Japan erhalten haben. Honda bestand auf eine Weiterverpflichtung. Dafür greift man Red Bull in der Übergangsphase zum selbstständiger Motorenhersteller unter die Arme.
Teamchef Franz Tost ist zuversichtlich, dass der Youngster, der mit vielen Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet war, doch noch die Kurve kriegt: "Yuki ist als Rookie zu unserem Team gestoßen. Er lernt immer noch jeden Tag dazu. Die Ingenieure sagen mir, dass er die verfügbaren Informationen aufnimmt und sich stetig steigert. Yuki ist erst am Anfang seiner Reise. Es ist gut, dass wir weiterführen, was wir begonnen haben."