Umrechnungsfaktor kommt Amerikanern zugute

Audi RS3 mit mehr Leistung in den USA: Umrechnungsfaktor kommt Amerikanern zugute
Audi liefert den RS3 hierzulande mit 400 PS aus. In den USA darf der Fünfzylindermotor mehr Leistung generieren.
Audi hat mit dem RS3 das neue Topmodell der Baureihe vorgestellt – das Auto läuft mit 400 PS vom Band. Auf dem nordamerikanischen Markt kommt der kompakte Sportwagen aber mit fast 407 PS auf den Markt, wie uns Audi bestätigt hat. Der Grund dafür sind die Kombination aus verschiedenen Maßeinheiten für die Motorleistung und den Wünschen aus dem Marketing.
Horsepower ist nicht Pferdestärke
Für den deutschen Markt geben die Hersteller die Motorleistung in Kilowatt an – aber Angaben in PS haben sich eingebürgert und bis heute in der journalistischen Kommunikation bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor Vorrang. In den USA konnten sich bisher Angaben in auf dem metrischen Einheitensystem basierenden Kilowatt ebenfalls nicht durchsetzen – dort bevorzugen Hersteller und Redaktionen hp (Horsepower). Eine amerikanische Horsepower ist minimal mehr als eine deutsche Pferdestärke – der Umrechnungsfaktor lautet 1 hp gleich 1,0139 PS. Der Audi RS3 hätte auf dem US-Markt also aufgerundet "nur" 395 hp. Klar, dass bei so einem Wert knapp unter 400 in jeder Marketing-Abteilung die Alarmglocken klingeln.
US-Marketing setzt sich durch
Also hat die Marketing-Truppe von Audi Nordamerika durchgesetzt, dass der RS3 auch dort mindestens eine 400 in die Leistungsangaben schreiben kann – am Ende sind sogar 401 hp herausgekommen. Umgerechnet sind das fast 407 PS. Audi betont, dass dieser Marketing-Gag nur marginale Einflüsse auf die Fahrwerte hat. Es bleibt bei der Beschleunigungszeit von null auf 100 km/h in 3,8 Sekunden genauso wie bei der optionalen Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Am Drehmoment von 500 Newtonmetern ändert Audi für den amerikanischen Markt nichts – dort lautet die entsprechende Angabe im Datenblatt dann abgerundet 368 lbf ft (foot-pound force).
Erstmals mit Torque Splitter
Den neuen RS3 hat Audi nicht nur längsdynamisch schneller gemacht – den Ingenieuren lag dieses Mal eine gesteigerte Querdynamik besonders am Herzen. Dafür bekommt der RS3 einen Torque Splitter für die Hinterachse – das System kann jeweils das kurvenäußere oder kurveninnere Rad separat beschleunigen. Wie die Technik funktioniert, steht hier.