Wie sich Mitsubishi von Renault abhängig macht
Fast alle neuen Mitsubishi-Modelle für Europa werden von einem Renault-Pendant abgeleitet und dann entsprechend auch bei den Franzosen gebaut.
Es war 2020, als der japanische Autobauer Mitsubishi angekündigt hatte, künftig keine neuen Autos mehr für den europäischen Markt zu entwickeln. Kurz darauf übernahm Luca de Meo den CEO-Posten bei Renault und ebnete den Japanern, mit denen die Franzosen über die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz verbandelt waren, den Weg zu einer neuen Modellpalette.
Vier Baureihen von Renault adaptiert
Mitsubishi nutzt das Renault-Portfolio und adaptiert daraus nach und nach die passenden Modelle für das eigene Angebot. Los ging es mit dem Mitsubishi Colt (siehe Fotoshow), der abgesehen von wenigen Design-Anpassungen ein Renault Clio ist. Es folgte der neue Mitsubishi ASX, den die Japaner vom Renault Captur abgeleitet haben.
Bereits fest eingeplant für Juli 2025 ist die Rückkehr des Mitsubishi Grandis als SUV im C-Segment. Den kennen Renault-Kunden im Grunde bereits als Symbioz. Um in dieser Klasse auch ein rein elektrisch angetriebenes Modell am Start zu haben, baut der im September 2025 kommende Mitsubishi Eclipse Cross auf dem Renault Scenic E-Tech Electric auf.
Die letzten Eigenentwicklungen im aktuellen Deutschland-Programm von Mitsubishi sind der Kleinwagen Space Star und der Hybrid-SUV Outlander. Der Space Star dreht aber bereits seine Abschiedsrunde. Weil der Kleinwagen Space Star die seit Juli 2024 gültigen EU-Vorgaben für Neuwagen in Sachen Assistenzsysteme sowie die zum gleichen Zeitpunkt eingeführten UN-Regeln zu Cybersicherheit und Software-Updates von vernetzten Fahrzeugen nicht erfüllen kann, hat Mitsubishi im August erklärt, den Space Star aus dem Programm zu nehmen. Aktuell werden nur noch Restbestände abverkauft.
Der Outlander mit seinem komplexen Hybridantrieb wurde international bereits 2021 präsentiert, startete aber erst Anfang 2025 bei uns. Und das Eigengewächs wird künftig auch bei Nissan als neuer X-Trail Karriere machen. Dabei wird aus dem Nehmen tatsächlich ein Geben.
International mit weiteren Partnern
Auch international setzt Mitsubishi zunehmend auf Partner. Für den US-Markt kündigen die Japaner beispielsweise einen kompakten Elektro-Crossover an, der 2026 kommen soll und direkt vom Nissan Leaf abgeleitet wird. Der wiederum baut auf der Allianz-Plattform CMF-EV-Plattform auf. Für die Region Ozeanien hat Mitsubishi mit dem taiwanesischen Elektroautohersteller Foxtron, einem Tochterunternehmen des Auftragsfertigers Foxconn, eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach die Taiwanesen ein selbst entwickeltes Elektro-Modell für Mitsubishi fertigen. Starten soll es ebenfalls 2026.