Riss im Chassis lähmt Leclerc
Alpha Tauri hat das schnellere Auto, Ferrari vielleicht den besseren Reifen für das Rennen. Pierre Gasly holte aus seinem AT02 mal wieder raus, was möglich ist. Ferrari pokerte sich auf Mediumreifen ins Q3. Nur Charles Leclerc fand nicht zu seiner gewohnten Form. Eine Untersuchung nach der Qualifikation offenbarte einen Schaden am Chassis.
Die Geschichte des Mittelfelds in der Qualifikation ist schnell erzählt. Alpha Tauri hat auf eine schnelle Runde in Katar das schnellste Auto. Gasly. itemprop="name" />Pierre Gasly./span> qualifizierte sich an vierter Stelle. Und er hätte weiter entfernt sein können von seinem ersten Verfolger Fernando Alonso als die 30 Tausendstel. Ein Schaden verhagelte den zweiten Versuch.
Alpine war überraschend schnell. McLaren platzierte sich dank einer der besten Runden von Lando Norris in letzter Zeit vor Ferrari. Die Rivalen um den dritten WM-Rang verbuchten ein Unentschieden. Norris Sechster, Carlos Sainz Siebter. Charles Leclerc 13., Daniel Ricciardo 14. Zählt man die Positionen zusammen landet man bei einer Summe von 20.
Leclerc erkennt Auto nicht
Bei Ferrari und McLaren tanzten zwei Fahrer aus der Reihe. Daniel Ricciardo fehlt mal hier ein halbes Zehntel in den Kurven, mal da. Das summiert sich bei 16 Ecken. Charles Leclerc erkannte sein Auto nicht wieder. Auf Mediumreifen war er neun Zehntel langsamer als der Teamkollege im roten Rennstall. Auf Softreifen missglückte der Einzug ins Q3. "Normal weiß ich sofort, warum ich nicht schnell bin. Entweder weil die Balance nicht stimmt oder ich einen Fehler mache. Nichts war davon heute der Fall. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Reifen in ihrem Fenster waren. Ich bin mit wenig Grip nur herumgerutscht."
Eine Untersuchung nach der Qualifikation ergab, dass sich der Ferrari mit der Startnummer 16 vermutlich im ersten Quali-Teil auf einem der aggressiven Randsteine beschädigte. Die Mechaniker stellten bei einer Inspektion fest, dass sich ein Riss im Chassis gebildet hat. Ferrari wird es vor dem Rennen tauschen. Das Regelwerk erlaubt es. Trotzdem steht dem Monegassen auf dem überholfeindlichen Kurs ein schwieriges Rennen bevor – wie Ricciardo.
Carlos Sainz war mit seinem siebten Platz zufrieden. Der Spanier schrieb seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis. Ferrari hatte am Freitag mit der Abstimmung danebengelegen, weil die Strecke schneller war als erwartet. Die Gegenmaßnahmen fruchteten. Zu Alpha Tauri fehlten trotzdem zwei Zehntelsekunden. Allerdings sehen die Italiener einen Vorteil bei sich.
Untersuchung gegen Sainz
Der Ferrari mit der Startnummer 55 qualifizierte sich wie die Mercedes und Max Verstappen auf den Mediumreifen für Q3. Maranello glaubt, dass man dadurch mehr Flexibilität für die Strategie bekommt. Weil der Speed über die Distanz in den letzten Wochen besser war als bei der Konkurrenz, hat man noch die Hoffnung, Katar als dritte Kraft im Feld zu verlassen.
Dafür muss Sainz aber eine Untersuchung gegen sich überstehen. Er muss am Sonntag, 13:30 Uhr, bei den Sportkommissaren vortanzen, und sich erklären. Es wird überprüft, ob er eine einfach geschwenkte gelbe Flagge missachtete. Und er muss den Start überstehen, sofern er seine Position behalten darf. Der Mediumreifen liefert weniger Haftung. "Angesichts unseres Verschleißes war der Medium die bessere Wahl, auch wenn es am Start gegen die vielen Autos auf weichen Reifen um mich herum schwierig werden wird."
Der Aufstieg war eine Zitterpartie. Sainz schaffte ihn dank der ersten Runde auf den gelbmarkierten Pirellis in Q2. Im zweiten Versuch zockte Ferrari, ließ ihn auf diesem Reifentyp, jedoch verfehlte Sainz seine persönliche Bestmarke um zwei Zehntel. So viel Glück braucht man manchmal, um erfolgreich zu sein.
Die Rivalen sehen für sich allerdings keinen großen Nachteil. Weder Alpha Tauri noch Alpine. "Das war für mich eine einfache Wahl. Der Anlauf bis in die erste Kurve ist recht lang. Dafür wollte ich den besten Reifen haben. Das ist der Soft in diesem Fall. Mir ist es lieber, auf dem gleichen Reifen wie Alonso hinter mir zu starten", sagt Gasly. Über die Langlebigkeit des Softs macht er sich keine großen Sorgen. "Die Haltbarkeit sollte nicht zu schlecht sein."
Den Frontflügelbruch am Ende der Qualifikation hatte der Franzose schnell abhakt. Auf dem Randstein der vorletzten Kurve hielt der Flügel den Kräften nicht stand. Die Carbon-Trümmer schlitzten dann noch den rechten Vorderreifen auf. "Wir wissen, dass wir da eine Schwäche haben. Auch in Bahrain, Monza und Russland kam es zu Brüchen. Unser Auto mag diese Art von Randsteine nicht so sehr."