E-Scooter in der Kritik

Sperrig, kurzlebig und potentiell gefährlich – zum Thema E-Scooter gibt es viele kritische Stimmen. Nun hat auch das Umweltbundesamt ein Papier vorgestellt und darin die Sinnhaftigkeit der aktuellen Nutzung kritisiert.
So sei der bislang auf die Innenstädte konzentrierte Verleih eher kontraproduktiv, da man die Wege dort auch genauso gut zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem ÖPNV bewältigen kann. Zudem könnten sie als zusätzliche Nutzer die eh schon unzureichend ausgebaute Infrastruktur für Fußgänger und Fahrradfahrer unattraktiver machen.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger resümiert: „In der Ökobilanz sind E-Scooter natürlich deutlich besser als das Auto. Aber gegenüber dem bewährten Fahrrad, mit dem sich Strecken ebenso schnell bewältigen lassen und Gepäck besser transportieren lässt, sind E-Scooter die deutlich umweltschädlichere Variante und aus meiner Sicher daher keine gute Alternative.“
Verlagerung in die Außenbezirke
Als mögliche Lösung nennt Krautzberger eine größere Verteilung auf die Außenbezirke, in denen mit E-Tretrollern beispielsweise längere Pendelstrecken zur nächsten Bahn- oder Bushaltestelle absolviert werden können. Ähnlich hatte sich vor Kurzem auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund geäußert.
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Allerdings weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass repräsentative Studien über die absolvierten Strecken mit E-Scootern und das Ersetzen von Auto- sowie Motorradfahrten noch fehlen. Jedoch deuten erste Zahlen aus Berlin darauf hin, dass im Durchschnitt etwa zwei Kilometer gefahren werden und Abende sowie das Wochenende die Hauptnutzungszeiten sind. Eine Umfrage in Paris ergab zudem, dass fast die Hälfte der über 4.000 Befragten (47 Prozent) sonst zu Fuß gegangen wären, 29 Prozent sich gegen den ÖPNV entschieden haben und neun Prozent stattdessen auf das Fahrrad gestiegen wären. Nur in acht Prozent der Fälle konnte der E-Scooter eine Auto- oder Taxifahrt ersetzen. Dementsprechend befürchtet das UBA, dass der Anteil der Nutzer, die vom Auto auf den ÖPNV umsteigen und die letzten Meter mit dem E-Tretroller absolvieren, eher gering sei.