Disney geht wegen Urheberrechtsverletzungen gegen KI-Systeme von Google vor
Werden die KI-Systeme von Google mit urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert? So zumindest lautet der Vorwurf von Disney. Das Unternehmen brachte in dieser Woche eine Unterlassungserklärung gegen den Tech-Riesen auf den Weg, wie der US-Branchendienst "Variety" berichtet. Außerdem sollen es die KI-Systeme von Google ermöglichen, rechtswidrige Bilder und Videos zu kreieren.
In der Unterlassungserklärung sind laut "Variety" Beispielbilder aus mehreren Disney-Produktionen zu sehen, die von Google-AI generiert wurden - unter anderem von Darth Vader aus "Star Wars", Deadpool aus dem Marvel-Universum, Homer aus "Die Simpsons" und Elsa aus der Eiskönigin-Reihe.
"Google verletzt Disneys Urheberrechte in großem Stil"
Konkret heißt es in dem Schreiben: "Google verletzt Disneys Urheberrechte in großem Stil, indem es ohne Genehmigung einen großen Teil von Disneys urheberrechtlich geschützten Werken kopiert, um generative Modelle und Dienste der künstlichen Intelligenz (KI) zu trainieren und zu entwickeln, und indem es KI-Modelle und -Dienste nutzt, um Kopien seiner geschützten Werke unter Verletzung der Urheberrechte von Disney kommerziell zu verwerten und an Verbraucher zu vertreiben."
Disney wirft Google eine aktive Unterstützung bei der Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte vor: "Google agiert wie ein virtueller Verkaufsautomat, der in der Lage ist, Kopien von Disneys wertvoller Bibliothek urheberrechtlich geschützter Figuren und anderer Werke in großem Umfang zu reproduzieren, darzustellen und zu verbreiten."
So reagiert Google auf die Vorwürfe von Disney
Viele der rechtswidrigen Bilder seien mit dem Gemini-Logo der Google-KI versehen, was laut Disney den falschen Eindruck erwecken würde, das Medienunternehmen hätte die Nutzung autorisiert. Disney verlangt, dass Google "die weitere Vervielfältigung, öffentliche Darstellung, öffentliche Aufführung, Verbreitung und Erstellung abgeleiteter Werke von Disneys urheberrechtlich geschützten Figuren" unverzüglich einstelle. Das solle nicht nur für alle KI-Dienste von Google gelten, sondern auch für die "mobile App von YouTube, YouTube Shorts und YouTube".
Google äußerte sich zu der Unterlassungserklärung von Disney auch selbst und gab gegenüber "Variety" eine Stellungnahme ab: "Wir pflegen seit langem eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung zu Disney und werden diese auch weiterhin fortsetzen. Generell nutzen wir öffentliche Daten aus dem offenen Internet, um unsere KI zu entwickeln, und haben zusätzliche innovative Urheberrechtskontrollen wie Google-Extended und Content ID für YouTube eingerichtet, die Websites und Urheberrechtsinhabern die Kontrolle über ihre Inhalte ermöglichen."