Für die Tonne entworfen?
Unterschiedliche Medien melden, der ID.Life sei VW-intern beerdigt worden. Dabei geht es offenbar um das Design des E-Kleinwagens, nicht um das Segment an sich. Wir haben mal in Wolfsburg nachgefragt.
Die Meldung hat uns ein wenig irritiert. Unter anderem Automobilwoche und Ecomento berichten, dass der ID.Life bei VW intern in Ungnade gefallen sei. Alles auf Anfang heißt es sinngemäß – das Designteam rund um Chef Jozef Kaban müsse nochmal ran und einen moderneren Entwurf auf die Räder stellen. Gerüchten zufolge wolle man ein fünftüriges Schrägheckmodell à la Polo. Und hier beginnen auch schon die Fragezeichen zu kreisen.
Erstmal: Der ID.Life, der 2021 auf der IAA Mobility in München gezeigt wurde, ist doch genau das: ein fünftüriges Schrägheck im Polo-Format. Dass ein E-Kleinwagen, der im echten Leben später wohl ID.2 heißen dürfte, sich in seinen Abmessungen unterhalb des ID.3 (also in Richtung Polo) orientiert, ist keine Überraschung. Zum Vergleich: Mit einer Länge von 4,10 Metern und einer Breite von 1,75 Metern ist der aktuelle Polo gute 20 Zentimeter kürzer und sechs Zentimeter schmaler als der ID.3.
Modifizierte MEB-Basis
Zweitens: Eine umfangreiche Design-Übernahme vom Concept direkt in die Serie, sind wir (auch bei VW) überhaupt nicht gewohnt. Und so hatte wohl auch niemand ernsthaft damit gerechnet, dass der ID.Life in seiner Tupperware-artigen Erscheinung tatsächlich auf die Straße kommen würde. Entsprechend logisch erscheint es, dass die Designer bis zum geplanten Start der kleinen E-Baureihe auf modifizierter MEB-Basis nochmal Hand anlegen. Mitte des Jahrzehnts soll das fertige Auto beim Händler stehen. Anders als die bereits bekannten ID-Modelle fährt das Küken der Modellfamilie dann übrigens mit Frontantrieb vor.
Tja, und was sagen sie bei VW nun selbst zur Spekulation um den in Ungnade gefallenen ID.Life? Folgendes teilt uns ein Sprecher auf Anfrage mit: "Diese Spekulation entbehrt jeglicher Grundlage. Das Gegenteil ist der Fall – die Studie ID.Life ist sowohl intern als auch extern extrem gut angekommen." Wäre das auch geklärt.