Q5 Quattro vs. A4 Avant
SUV oder Kombi – die Frage stellt sich auch beim Premiumhersteller Audi. Ihr müsst euch entscheiden: soll es der Audi Q5 als 2.0 TDI quattro mit 190 Diesel-PS sein oder der etablierte Markenbruder A4 Avant?
Erinnern Sie sich an die Zeit als ein SUV noch „Geländwagen“ hieß, und eben dort – im Gelände – problemlos voran kam? Ja, das war bevor sie alle ausschließlich mit Frontantrieb erhältlich waren, und der Unterfahrschutz lediglich angedeutet wurde. So einen Blender haben wir in diese Folge Entweder ODER nicht eingeladen – unser Audi Q5 hat nämlich Allrad. Und ein Luftfahrwerk. Und überhaupt! Ins Gelände gehen wir aber trotzdem nicht, auch wenn er könnte. Nein, wir stellen ihm seinen Markenbruder A4 Avant gegenüber und lassen beide in einer Kaufberatung gegeneinander antreten. Wie das im Detail aussieht, erfahren Sie übrigens auch im kompletten Video, oben im Artikel.
Das Format
Erklären wir zunächst noch schnell, was Sie hier erwartet. In unserem Format „Entweder ODER“ vergleichen die beiden Redakteure Patrick Lang und Thomas Grau immer zwei Fahrzeuge des selben Herstellers. Wir erheben hier keine Messdaten oder testen nach dem klassischen auto motor und sport-Schema. Hier geht es um eine Kaufberatung und darum herauszufinden, welches der beiden Modelle für Sie das richtige ist. Dabei werfen wir einen Blick in den Konfigurator, checken den Innenraum, das Exterieur und den Kofferraum. Zusätzlich gibt es natürlich Eindrücke vom Fahren in puncto Übersichtlichkeit, Komfort, Sportlichkeit, Assistenzsysteme und so weiter. Je nachdem, welche Kriterien sich jeweils bei den entsprechenden Fahrzeugen anwenden lassen.
Premium kostet
Premium-Autos gibt’s ja meistens zum Premium-Preis. Unsere beiden Audis sind da keine Ausnahme. Der Q5-Testwagen kommt als Zweiliter-TDI in der Design-Ausführung und schlägt mit 70.595 Euro zu Buche. Der Basispreis lag für diesen Q5 noch bei 39.950 Euro, aktuell sind es für das Modelljahr 2020 schon 44.700 Euro geworden. Bei den grundsätzlichen Ausstattungslinien besteht die Wahl zwischen „Sport“ und „Design“. Rein äußerlich beschränkt sich das im Wesentlichen auf matte Akzente (Sport) oder Chrom (Design). Innen gibt es für die Sportlichen die Sportsitze und für die Designer eine Ambientbeleuchtung. Das Dreispeichen-Multifunktionslenkrad erhalten beide, preisliche Unterschiede gibt es bei den Grundauslegungen nicht. Also eine reine Geschmacksfrage, uns steht der Sinn nach „Design“.
Aber irgendwie steht uns der Sinn schon auch nach „Sport“. Wie gut, dass wir zwei Autos haben, und den A4 in den Trainingsanzug unter den Ausstattungen stecken können. Nicht, dass der Avant mit dem selben Motor übrigens ein ausgewachsenes Schnäppchen wäre. Immerhin 61.625 Euro verlangt Audi für unseren Kombi. Und das ohne Allradantrieb. Dafür gibt es hellgraue Streben-Einlagen im Singleframe-Grill. Ist doch auch was. Wichtiger sind da an der Front schon die LED-Matrix-Lichter für rund 1.900 Euro extra. Die stehen dem 4,78 Meter langen Kombi ganz ausgezeichnet und leuchten die Fahrbahn bei Dunkelheit hervorragend aus.
So viele Assistenzsysteme
„Vorsprung durch Technik“ sagen sie doch immer in Ingolstadt – wir nehmen die Herrschaften beim Wort. Entsprechend steckt in unserem Q5 auch jede Menge Technik. Assistenzsysteme, Virtual Cockpit, MMI – alles dabei. Das führt aber auch dazu – und dessen sollte man sich bewusst sein – dass in engen Parklücken oder Einfahrten dutzende Systeme vor drohenden Kollisionen an jeder Fahrzeugecke warnen. Und das tun sie gerne mit hochfrequentem Gepiepse, was dem Stresslevel bei einem knappen Park-Manöver nicht gerade zuträglich ist. Aber Querverkehrswarner, Side-Assist, Pre-Sense-Notbremsassistent und PDC wollen eben gehört werden.
Weniger Radau machen die Sportsitze im A4 Avant, die mit der Ausstattungslinie „Sport“ kommen. Mit ihrer Alcantara-Mittelbahn sehen die richtig schick aus und bieten guten Halt auch in flotten Kurven. Spürbar sind im Vergleich aber die sechs Zentimeter Innenbreite, die dem Kombi zum SUV fehlen. Da liefert der Große das luftigere Raumgefühl. Die zukonfigurierbaren Pakete sind im A4 etwas günstiger als im Q5, bei den Einzelposten schenken sich die beiden Ingolstädter dagegen nichts. Dass die Verarbeitung bei beiden Autos sehr gelungen ist, darf man angesichts des Preises durchaus erwarten. Hier muss sich keiner der beiden verstecken.
Wie sich der frontgetriebene Kombi gegen den Allrad-SUV auf der Straße behaupten kann, und ob man vor lauter Assistenzsystemen überhaupt noch etwas selbst erledigen muss, erfahren Sie im kompletten Video zur Kaufberatung – ganz oben im Artikel.