Filigran, stark, aber ohne V8
BMW bringt mit dem G60 ab Herbst 2023 die neue Generation des BMW 5ers an den Start. Das Modell erhält auch eine E-Version mit bis zu 750 PS, aber keinen V8 mehr.
Erstmals ist es unserem Erlkönigjäger gelungen, den BMW 5er in einem frühen Entwicklungsstadium abzuschießen. Das noch stark getarnte Modell verfügt jedoch noch nicht über die Serien-Scheinwerfer und -Rückleuchten, zeigt aber trotz der Tarnung seine neue Form. Unser Designer hat zudem den neuen 5er bereits virtuell enttarnt.
BMW 5er mit niedriger Niere
Im Vergleich zum G30, der seit 2017 auf dem Markt ist, präsentiert sich der neue 5er mit einer niedrigeren Front. Der kontroverse Grill von BMW M3 oder der 4er-Reihe ist nicht zu erkennen, stattdessen zeichnet sich eine breite, aber flache Kühler-Niere ab. Insgesamt scheint das Modell länger auszufallen, die Überhänge erscheinen größer, insbesondere vorne. Die Fahrgastzelle ist etwas zurückversetzt, die Türgriffe mit Griffmulden sind dem i4 entlehnt, das Dach neigt sich sanft gen Heck und geht in einen Kofferraumdeckel mit Heckbürzel auf. Es scheint, dass der Abschluss sich auch hier stärker neigt als beim Vorgänger.
Die hinteren Fenster zeigen den für BMW charakteristischen Hofmeister-Knick. Beim Design der Leuchten dürfte sich der BMW 5er beim iX bedienen. Insgesamt wird das Modell in den Dimensionen zulegen, die Länge erreicht oder überschreitet knapp fünf Meter.
5er als BMW i5
Die von uns abgeschossenen Modelle tragen den Aufkleber "Electric Vehicle" sowie "Hybrid Test Vehicle". Kein Wunder, wird BMW seine Baureihe ab 2023 auf die modifizierte CLAR-Plattform (Cluster Architecture II) stellen, die neben Verbrennungsmotoren mit Mild-Hybrid auch Plug-in-Hybride und reine Elektroantriebe erlaubt. Entsprechend gibt es den 5er dann auch später als i5, analog zum BMW 7er/i7 bzw. 4er/i4.
Letzterer kommt mit einem 80 kWh-Akku daher und bietet bis zu 544 PS im i4 M50. Beim BMW i7 sind zudem noch unterschiedliche Akku-Größen bis zu 120 kWh verbaut. Der Top-i7 kommt mit einer Hinterachse, die zwei E-Motoren plus Inverter plus Leistungselektronik und Differenzial in einem Gehäuse beherbergt, ein weiterer, schwächerer Motor arbeitet an der Vorderachse. Für die Kraftübertragung bei den Plug-in- und Mild-Hybriden sorgt das neue Achtgang-Getriebe von ZF.
BMW M560e statt M550i
Diese Konfiguration mit rund 750 PS wäre für einen i5 im M-Trimm sicher denkbar, zumal BMW diesen Antrieb bereits in einem Power-BEV gezeigt hatte. Nach Angaben von Insidern gegenüber auto-motor-und-sport.de müssen 5er-Kunden auf den 4,4-Liter-V8-Twinturbo-Motor im M550i mit 530 PS in der neuen Generation verzichten. Stattdessen kommt der Antrieb aus dem M760e zum Einsatz. Dieser Sechszylinder-Motor mit 3,0 Liter Hubraum und 381 PS ist mit einem E-Motor mit 197 PS gekoppelt – als Systemleistung steht dem 7er 571 PS zur Verfügung. Im BMW M560e dürfte das Aggregat dann rund 560 PS leisten und ebenfalls via ZF-Achtgangautomatik die Motorkraft auf alle vier Räder leiten.
Rund sechs Monate nach der 5er-Limousine rollen auch die Kombiversion 5er Touring (G61) sowie der M5 zu den Händlern. Letzterer wird natürlich weiter von einem Achtzylinder befeuert.
5er mit I-Drive 8
Für den Innenraum dürfen sich die Insassen auf das neue I-Drive 8-Bediensystem freuen, das BMW bereits Anfang 2021 auf der CES präsentierte. So wurde die Menüstruktur angepasst, wobei sich die wesentlichen Funktionen, wie Navigation, Multimedia-Steuerung oder die Telefonapplikation weiterhin in großen, kachelartigen Fenstern darstellen und die wichtigsten Infos schon im Hauptmenü preisgeben.
Über ein Head-up-Display erhalten Fahrer oder Fahrerin alle wichtigen Fahrdaten inklusive Navigationsdarstellungen. Wer klassisch aufs Cockpit blick, findet diese Infos auch auf dem 12,3 Zoll großen Bildschirm hinter dem Lenkrad. In der Mittelkonsole prangt der 14,9 Zoll große Infotainment-Screen über den die Kunden und Kundinnen auch Fahrzeug-Software laden und Online-Dienste kaufen können.