Nur Frankreich trotzt dem Corona-Minus
Die Pkw-Neuzulassungen in Europa legen zwar leicht zu, bleiben aber immer noch weit unter Vorjahresniveau. Das Minus liegt noch bei 22,3 Prozent.
Langsam erholt sich der europäische Automarkt vom Corona-Lockdown und nimmt wieder Fahrt auf. Wie der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) mitteilt, wurden im Juni 2020 europaweit 949.722 Pkw neu in den Verkehr gebracht. Das sind zwar deutlich mehr Autos als noch im Vormonat (581.161 Neuzulassungen), dem Ergebnis aus dem Juni 2019 laufen die Zahlen allerdings noch klar hinterher. Hier wurden 1.222.942 Fahrzeuge europaweit zugelassen – entsprechend liegt das Minus im Berichtsmonat noch bei 22,3 Prozent. Diese Quote hat auch Auswirkungen auf die Jahresbilanz 2020. Im ersten Halbjahr wurden 4.281.549 Pkw erstmals in den Verkehr gebracht, mithin 38,1 Prozent weniger als noch im Halbjahr 2019.
Volumenmärkte mit starken Einbrüchen – nur Frankreich im Plus
Entsprechend dem Gesamtergebnis präsentieren sich auch die Resultate der einzelnen Volumenmärkte. In Deutschland wurden im Juni 220.272 Pkw neu zugelassen. Das Minus gegenüber dem Vorjahr liegt bei 32,3 Prozent. Italien meldet 132.457 Pkw-Neuzulassungen im Juni und liegt damit um 23,1 Prozent unter dem Vorjahr. Nur noch 82.651 Neuzulassungen brachte der Juni in Spanien. Das Minus beträgt 36,7 Prozent. Das Ex-EU-Mitglied Großbritannien lag noch im Mai mit nur 20.247 Pkw-Neuzulassungen und einem Minus von 89 Prozent am Boden. Im Berichtsmonat Juni erholten sich die Zahlen, die Neuzulassungen liegen bei 145.377 Einheiten zum Juni 2019 nur noch 34,9 Prozent im Minus. Frankreich hingegen schaffte die Kehrtwende. 96.310 Neuzulassungen und ein Minus von 50,3 Prozent verzeichneten die Statistiker noch im Mai. Im Juni sind es 233.814 Neuzulassungen, ein zartes Plus von 1,2 Prozent. Damit ist der französische Markt der einzige in Europa mit einem positiven Vorzeichen. Der Grund: Frankreich hat Anfang Juni ein großes Bonuspaket für den Kauf von umweltfreundlichen Pkw aufgelegt.
Alle Marken verlieren zweistellig
Betrachtet nach Marken zeigen sich im Juni durch die Bank bei allen Herstellern hohe zweistellige Verluste gegenüber dem Vorjahr. Der VW-Konzern verliert um 24,8 Prozent, Smart sogar um 84,1 Prozent. Entsprechend gibt es auch bei der Verteilung der Marktanteile Verschiebungen. Marktführer bleibt dennoch weiterhin der Volkswagen-Konzern mit 24,2 Prozent Marktanteil. Den Titel als stärkste Einzelmarke verteidigt VW mit 10,8 Prozent, allerdings geteilt mit Renault ( ebenfalls 10,8 %). Es folgen Peugeot (7,2 %), Mercedes (5,6 %), Ford (5,6 %), Skoda (5,4 %), Toyota (5,3 %), BMW (5,1 %), Fiat (4,7 %), Audi (4,4 %), Dacia (4,2 %), Citroën (4,1 %), Opel (3,8 %), Hyundai (3,1 %), Kia (3,1 %) und Seat mit einem Juni-Marktanteil von 3,0 Prozent.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Neuzulassungen nach Marken im Juni 2020 in Deutschland.