Keine Ruhe vor dem Sturm
Am Freitag haben die 20 Piloten ihre ersten Runden auf dem Autodrom von Sotschi gedreht. Noch präsentierte sich die Piste in einem trockenen Zustand. Wir zeigen die ersten Bilder der Trainings-Action in unserer Galerie.
Als die ersten Autos am Freitag (24.9.) um 11.30 Uhr Ortszeit die Garagen in Sotschi verließen, strahlte endlich die Sonne aus dem Himmel über dem Urlaubsort am Schwarzen Meer. Die Regenwolken vom Vortag hatten sich in Richtung Berge verzogen. Bei 18°C fanden die zehn Teams beste Bedingungen vor, um erste Daten für das restliche Wochenende zu sammeln.
Wie gut diese Daten zu verwerten sind, muss sich aber erst noch zeigen. Nach dem Trainingsfreitag sind schon wieder neue Regenwolken im Anmarsch. Vor allem der Quali-Samstag dürfte komplett ins Wasser fallen. Der Kampf um die besten Startplätze wird eine rutschige Angelegenheit, da sind sich die Meteorologen sicher.
"Für Sonntag sieht die Prognose aber gar nicht so schlecht aus. Da könnte es schon wieder trocken sein", prophezeite Hobby-Wetterfrosch Andreas Seidl vom Monza-Siegerteam McLaren. Entsprechend viel Betrieb herrschte im Freitagstraining auf der Strecke. Wenn die dritte Session wie befürchtet auf feuchter Strecke absolviert werden muss, bleiben für die Setup-Arbeit und die Sammlung von Reifendaten für das Rennen nur die beiden ersten Übungseinheiten.
Mercedes direkt wieder vorne
Was die sportlichen Aussichten für das restliche Wochenende angeht, gab schon das erste Training einige Hinweise auf das zu erwartende Kräfteverhältnis. Mercedes lag mal wieder mit beiden Autos an der Spitze. Das Silberpfeil-Team geht nach sieben Sotschi-Siegen in Folge als Favorit in das Wochenende.
Red Bull konnte seit der Russlandpremiere im Jahr 2014 nicht eine einzige Trainingsbestzeit setzen. Daran änderte auch die gute Form von Max Verstappen nichts. Der Holländer war zum Auftakt immerhin nicht ganz so weit entfernt wie noch in den letzten Jahren. Die Rückversetzung um drei Startplätze am Sonntag dürfte die Siegquoten des WM-Spitzenreiters bei den Wettanbietern aber deutlich verschlechtert haben.
Dafür könnte es im internen Mercedes-Duell Konfliktpotenzial geben. Valtteri Bottas bestätigte schon mit der Bestzeit im ersten Training seinen Ruf als Sotschi-Spezialist. Wenn der Finne auch im Rennen vor Teamkollege Lewis Hamilton liegt, muss Mercedes wohl eine Stallregie auspacken. Bottas hatte schon am Donnerstag erklärt, sich im Falle des Falles in den Dienst der Mannschaft zu stellen.
Norris kurz in der Bande
In der ersten Session wurden wie schon erwähnt ungewöhnlich viele Runden gedreht. Beim Versuch die Limits der Strecke auszuloten schossen dabei gleich mehrere Fahrer über das Ziel hinaus. Die Piste präsentierte sich zu diesem frühen Zeitpunkt des Wochenendes noch in einem sehr rutschigen Zustand. Die Fans auf den spärlich besetzten Tribünen freute das. Sie bekamen einige spektakuläre Verbremser geboten. Lando Norris sorgte mit seinem Bandenkontakt in der Boxeneinfahrt für die spektakulärste Szene.
In der Galerie zeigen wir Ihnen einige Impressionen vom Trainingsfreitag in Sotschi.