Einzelstück bringt halbe Millionen Dollar

Eine US-Obdachlosenhilfe-Organisation hat einen aktuellen Ford Bronco versteigert, dessen Design an das des Papamobils von 1979 erinnert.
Vom 1. bis zum 7. Oktober 1979 hat Papst Johannes Paul II. die USA besucht. Als Papamobil nutzte er einen speziell umgerüsteten Ford Bronco. Das Design des originalen Papst-Broncos dient jetzt einem neuen Bronco als Vorbild, den eine US-Hilfsorganisation für einen guten Zweck versteigert hat. Und die Geldbörsen der Spendenwilligen standen weit offen: 500.000 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 449.125 Euro) brachte das Einzelexemplar ein. Der außergewöhnlich hohe Preis kam anscheinend durch verschiedene Faktoren zustande. Auf den Bronco gibt es enorme Wartezeiten, weshalb er auf Gebrauchtwagenportalen teilweise für mehr als das Doppelte des Neupreises im Angebot ist – ein viertüriger Bronco Wildtrak steht bei Ford aktuell mit 49.475 Dollar (44.441 Euro) in der Preisliste. Zudem stammt der Bronco aus der bei Fans beliebten First Edition und ist obendrauf ein Einzelexemplar. Und außerdem ging es ja nicht nur um das Auto: Der Versteigerungserlös kommt eben zu 100 Prozent einer Detroiter Obdachlosenhilfe-Organisation zugute.
Einzelstück für Kampf gegen Obdachlosigkeit
Die in Downtown Detroit ansässige Hilfsorganisation Pope Francis Center unterstützt obdachlose Menschen und hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2030 Obdachlosigkeit in dieser Stadt vollständig zu beseitigen. Ford arbeitet seit Jahren mit dem Pope Francis Center zusammen und hat dafür jetzt ein Papst-Einzelexemplar des neuen Bronco aufgelegt, das beim US-Auktionshaus Barrett Jackson unter den Hammer gekommen ist. Der Erlös kommt vollständig den Projekten des Pope Francis Center zugute. Gespendet hat den Bronco David Fischer Jr., Chef des im US-Bundesstaat Michigan ansässigen Autohändlers The Suburban Collection Holdings.
Sonderfarbe von 1979
Der Ford Bronco Pope Francis Center First Edition ist in Wimbledon White lackiert – diese Farbe trug das originale Bronco-Papamobil, für den aktuellen Bronco bietet Ford den Lack nicht an. Auch die von Detroit Steel Wheels zugelieferten Räder sind mit dem weißen Lack überzogen. Die Felgen tragen einen feinen roten Kontrastring – rote Akzente ziehen sich durch das gesamte Fahrzeugdesign. So gibt es auch über den Seitenschwellern und auf der Motorhaube ein rotes Kontrastband – beim originalen Papamobil zog sich dieses allerdings auch noch über die Radhäuser. Der einteilige Kühlergrill und der Frontstoßfänger von Ford Performance sind in Erinnerung an den 1979er-Bronco glänzend metallisch lackiert.
Papstauto mit viel Tuning-Zubehör
Von den Seitentüren prangt das Logo des Pope Francis Center mit dem Hinweis auf die First Edition des Fahrzeugs – bei echten Papamobilen ist an dieser Stelle das päpstliche Wappen angebracht. Zum Lieferumfang gehören die aus dem Ford-Zubehörprogramm stammenden Rohr-Türen, die insbesondere Offroad einen besseren Rundumblick ermöglichen. Taschen für die Türen und eine Fahrzeugabdeckung sind ebenfalls bei diesem Spezial-Bronco mit dabei. Außerdem hat Ford einen LED-Dachlichtbalken, kleine Suchscheinwerfer und Radhausbeleuchtungen montiert.
Täschchen für den Papst
Das Armaturenbrett ist wiederum in Wimbledon White lackiert, der Bronco-Schriftzug ist rot und die Lüftungsdüsen sowie der Mittelkonsolen-Haltegriff sind mit roten Kontrasten verziert. Ein Teil der Tür-Innenverkleidung und die Sitzmittelbahnen sind wiederum weiß. Zur Innenausstattung gehören ein Safe und ein MOLLE-System für die Hecktür. MOLLE steht Modular Lightweight Load-carrying Equipment und bezeichnet ein leichtgewichtiges Tragesystem aus Stoff – der Betrachter fragt sich unwillkürlich, was der Papst in den von der Innenseite der Hecktür hängenden Fächern und kleinen Taschen alles unterbringen würde.
Original ging zum Secret Service
Der originale Papamobil-Bronco von 1979 ist hinten offen und mit einer feststehenden Treppe inklusive Geländer ausgerüstet, damit der Papst würdig auf die Ladefläche steigen konnte. Nach dem Besuch des Papstes ging das Fahrzeug ins Eigentum der auch für den Schutz des US-Präsidenten zuständigen Strafverfolgungsbehörde United States Secret Service über.