Trump ruft zum Boykott auf

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch (19.8.2020) via Twitter zum Boykott des Reifenherstellers Goodyear aufgerufen, weil der Reifenhersteller Trump-Slogans verboten habe.
Der Hintergrund: Goodyear soll unter anderem das Tragen von Kappen und Mützen mit der Aufschrift "Make America Great Again" oder kurz "MAGA" auf internen Veranstaltungen verboten haben.
Ein entsprechendes Foto einer Präsentationsfolie mit Logo für eine Schulung im Goodyear.Werk im US-Bundesstast Kanasas zeigt angeblich, dass neben MAGA-Slogans auch "Blue Lives Matter" (Unterstützung für die Polizei) sowie All Live Matter (Rassismus gegen Schwarze sollte nicht gesondert hervorgehoben werden) sowie weitere politische Mottos unerwünscht sind. Dagegen sollen "Black Lives Matter" (gegen Polizeigewalt gegen Schwarze) sowie die "Pride-Zeichen" für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten erlaubt sein.
Darauf twitterte der Präsident: "Kauft keine Goodyear.Reifen – sie haben die MAGA-Mützen verboten. Kauft bessere Reifen für viel weniger Geld!"
Sein Boykottaufruf trifft jedoch ein ur-amerikanisches Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Ohio mit über 60.000 Mitarbeitern. Dazu trifft den Präsidenten der Boykott auch indirekt selbst. Sein "Firmenwagen" Cadillac One, kurz "the Beast" steht auf Reifen der Marke Goodyear.
Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany und dann auch er selbst relativierten den Boykottaufruf im Laufe des Tages dann mit dem Verbot von Symbolen von "Blue Live Matters".
Goodyear reagierte in einer Stellungnahmen und gab an, das im Netz kursierende Bild sei nicht echt. Es wurde "weder von Goodyear Corporate erstellt oder verbreitet, noch war es Teil eines Diversity-Schulungskurses." Für ein Arbeitsfeld, das frei von Belästigungen und Diskriminierung ist, bittet Goodyear seine Mitarbeiter grundsätzlich auf alle politischen Darstellungen und Ausdrucksformen zu verzichten. Darüber hinaus betont der Reiferhersteller auch nochmal mit Nachdruck die Wertschätzung der Arbeit, die die Polizei "im Namen unserer Gemeinschaft leistet." Das könne nicht stark genug betont werden.