Hamilton siegt dank Regen-Glück
Bis kurz vor Schluss war Lando Norris auf dem Weg zu seinem Premieren-Sieg. Doch einsetzender Regen warf den Youngster aus der Erfolgsspur. Mercedes taktierte mit Lewis Hamilton richtig und räumte den größten Pokal ab. Max Verstappen kämpfte sich vom letzten bis auf den zweiten Rang vor. Das Podest vervollständigte Carlos Sainz im Ferrari.
Die Startaufstellung versprach ein aufregendes Rennen. Lando Norris auf Pole Position vor Carlos Sainz und George Russell. Lewis Hamilton./span> nur an vierter Stelle und Max Verstappen ganz hinten. Die Hoffnungen wurden erfüllt. Der Grand Prix von Russland entwickelte sich zu einem spannenden Rennen, das Lewis Hamilton./span> am Ende für sich entschied.
Besonders die Schlussphase entfaltete sich zu einem Thriller – zu einem Überlebenskampf und Taktik-Poker. Als ob die letzten Runden nicht schon spannend genug gewesen wären, würzte einsetzender Regen die Dynamik im Finale. Lando Norris und Lewis Hamilton./span> lieferten sich zu diesem Zeitpunkt ein Duell um den Rennsieg. Mercedes entschied sich fünf Umläufe vor Schluss dazu, für den Endpsurt von Slicks auf Intermediates zu tauschen. McLaren hingen hielt Lando Norris zunächst mit Slicks auf der Strecke. Er wollte durchhalten auf glitschigem Untergrund.
Der Plan des Teams aus Woking ging nicht auf. Der Regen legte immer weiter an Intensität zu und Norris rodelte von der Bahn. Der Youngster konnte sich gerade noch zurück zur Box robben, wo er dann doch die Reifen tauschen musste. So fiel er vom ersten auf den siebten Rang zurück. Wenigstens blieb ihm die schnellste Rennrunde als kleiner Trost.
Hamilton strahlte dank Glück in der Regenlotterie als Sieger. Es war sein 100. Grand Prix-Erfolg, der fünfte in dieser Saison und der fünfte in Sotschi. "Endlich habe ich die 100 vollgemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das heute schaffe. Es tut mir leid für Lando und mein altes Team", sagte Hamilton.
Verstappen von hinten auf Platz 2
Den besten Start hatte der Pole-Mann erwischt. Und trotzdem verlor Norris bis zur zweiten Kurve eine Position. Sein Pech war, dass sich Carlos Sainz in seinen Windschatten hängte und auf der Außenspur vorbeizog. Doch der McLaren war das schnellere Auto. Es dauerte bis zur 13. Runde, bis der 21-Jährige einen Weg am Ferrari vorbei fand. Norris schnappte sich seinen ehemaligen Teamkollegen vor Kurve 13 und brauste danach davon. Sainz konnte mit Graining-Problemen nicht folgen. Der Spanier träumte vom Sieg, wurde aber erst einmal in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Norris kontrollierte das Rennen und hatte mit Daniel Ricciardo einen Beschützer. Durch frühere Boxenstopps der Gegner rückte der Monza-Sieger zwischenzeitlich bis an die zweite Stelle vor. Und dort hielt er Hamilton in seinem Rücken auf. Das kostete den Weltmeister kostbare Zeit. Mit einem angetäuschten Boxenstopp lockte Mercedes Ricciardo kurz vor Rennhalbzeit in die Box. Damit war der Weg für den Weltmeister frei. McLarens Crew patzte. Der Reifenwechsel dauerte wegen eines Problems hinten links zu lange, was den zweiten McLaren zurück warf.
Hamilton kreuzte zu Rennhalbzeit bei seiner Mannschaft für den ersten Reifenwechsel auf. Norris kurze Zeit später. In der Folge schnupfte der Champion ein paar Rivalen auf der Strecke auf und machte sich an die Verfolgung des McLarens. Hamilton holte in größeren Schritten auf und stellte ab der 40. Runde den Anschluss her.
Der goldrichtige Tausch auf die Intermediates für die letzten Minuten brachte ihm den Sieg. Damit stockte er sein Konto um 25 Punkte auf. Doch weil Verstappen vom Ende des Feldes bis auf den zweiten Rang raste, verlor Red Bulls Star nicht allzu viel Boden. Hamilton führt die WM nun zwei Punkte vor seinem Widersacher an.
Red Bull mit richtiger Strategie am Ende
Red Bull versuchte nach dem Motorwechsel bei Verstappen und der damit verbunden Strafversetzung nach ganz hinten Schadensbegrenzung zu betreiben. Was schlussendlich mit Glück und dank Regens gelang. Der Niederländer begann auf den harten Reifen und arbeitete sich Stück für Stück nach vorne. Mit Manövern unter anderem gegen an Valtteri Bottas, Pierre Gasly, Charles Leclerc und Sebastian Vettel. Zwischenzeitlich befand er sich auf dem sechsten Rang.
Den Rivalen in der Weltmeisterschaft hatte er bereits im Blick. Vor dem Boxenstopps gegen Rennhalbzeit, die Verstappen und Hamilton parallel abwickelten, trennten die beiden um die fünf Sekunden. Allerdings ging es für den Red Bull danach zunächst nicht weiter voran. Verstappen drohte an siebter Stelle zu versauern. Das Wetter reichte ihm die Hand. Sein Team fand den idealen Zeitpunkt für den Intermediate-Wechsel. So brauste der Holländer noch vom siebten bis auf den zweiten Platz nach vorne.
Teamkollege Sergio Perez stritt lange um das Podium. Doch die turbulente Schlussphase spülte ihn bis auf die neunte Position zurück. Stattdessen freute sich Carlos Sainz, der das Podest komplettierte. Auch der Spanier taktierte richtig und rettete den dritten Platz ins Ziel. Dahinter landeten Daniel Ricciardo im McLaren und Valtteri Bottas. Der Finne, der wegen eines Motorwechsels von Platz 16 gestartet war, fuhr über weite Strecken ein unauffälliges Rennen. Mit der richtigen Entscheidung hinten heraus kletterte er noch nach oben.
Vettel verpasst Punkte
Fernando Alonso ging als Sechster in den Grand Prix. Dort beendete der Routinier ihn auch. Es hätte mit etwas mehr Glück mehr herausspringen können. Der Spanier versuchte ähnlich wie Norris, am Ende auf den Slickreifen durchzukommen. Das Wetter zwang auch ihn ein weiteres Mal zu seiner Crew. Hinter Norris auf Platz sieben eroberte Kimi Räikkönen als Achter endlich wieder Punkte für Alfa Romeo-Sauber. Die Schweizer Mannschaft jubelte zum vierten Mal in diesem Jahr über Zählbares.
Den letzten Punkt staubte George Russell ab. Sebastian Vettel ging leer aus. Mit seinem Teamkollegen Lance Stroll war sich der Heppenheimer in der Schlussphase nicht einig. Die Aston Martin berührten sich in einem Duell. Mick Schumacher schied mit Schaden an der Hydraulik aus.