Risiken, Kosten und Schutzmaßnahmen

Die Größe des Hagelkorns hängt von der Stärke der Aufwinde und der Feuchtigkeit in der Wolke ab – besonders kräftige Gewitter können Hagelkörner von mehreren Zentimetern Durchmesser produzieren.
Hagelstürme bedrohen jedes Jahr tausende Fahrzeuge in Deutschland. Besonders in Süddeutschland, den Mittelgebirgen und der Oberrheinischen Tiefebene steigen die Risiken. Doch wie lässt sich das Auto schützen? Der Hagel-Atlas 2024 zeigt, welche Regionen besonders betroffen sind, welche Schäden entstehen und welche Versicherung im Ernstfall zahlt.
Hagelstürme gehören zu den teuersten Wetterereignissen für Autofahrer. Allein 2023 stiegen die Kosten für Kfz-Schäden durch Hagel auf 1,3 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Bayern, Baden-Württemberg und Hessen – aber auch Großstädte wie München, Leipzig und Hannover meldeten massive Schäden.
Wo das Hagelrisiko am höchsten ist
Der Hagel-Atlas zeigt, dass sich die Unwetter-Hotspots vor allem in Süddeutschland befinden. In alpennahen Regionen Bayerns sowie in den Mittelgebirgen treten Hagelstürme besonders häufig auf. Doch auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen steigt die Gefahr. Wer in diesen Gebieten lebt, sollte sich frühzeitig schützen.
Wann ist Hagelsaison in Deutschland?
In Deutschland erreicht die Hagelsaison ihren Höhepunkt zwischen Mai und August. Während dieser Monate begünstigen hohe Temperaturen und feuchte Luftmassen die Entstehung von Gewittern – ideale Bedingungen für Hagelstürme. Besonders gefährdet sind Regionen mit stark variierenden Luftströmen, wie die Voralpengebiete und die Mittelgebirge. Doch auch außerhalb dieser Zeit kann es vereinzelt zu Hagelereignissen kommen, vor allem in Verbindung mit starken Unwettern im Frühling oder Herbst. Wetter-Apps und Unwetterwarnungen helfen, sich rechtzeitig auf potenzielle Hagelschauer vorzubereiten.
Wie entstehen Hagelschäden am Auto?
Die massiven Eiskörner treffen mit hoher Geschwindigkeit auf das Fahrzeug und hinterlassen sichtbare Spuren. Neben Dellen und Beulen am Blech können auch Glasbruch an Windschutzscheiben oder beschädigte Sensoren und Kameras die Folge sein. In schweren Fällen entstehen Folgeschäden wie Rostbildung oder technische Defekte.
Schutzmaßnahmen: So bleibt dein Auto sicher
Autofahrer können einige Vorkehrungen treffen, um Hagelschäden zu vermeiden:
- Frühzeitige Wetterwarnungen nutzen: Wetter-Apps informieren rechtzeitig über Unwettergefahr.
- Sicheren Stellplatz wählen: Wer eine Garage oder ein Carport nutzt, schützt sein Auto zuverlässig.
- Hagelschutzplanen verwenden: Spezielle Schutzabdeckungen absorbieren den Aufprall der Hagelkörner.
- Notfallmaßnahmen unterwegs: Im Freien helfen dicke Decken oder Luftpolsterfolie, Schäden zu minimieren.
- Versicherungsschutz überprüfen: Eine Teilkasko deckt Hagelschäden ab und verhindert hohe Reparaturkosten.
Versicherung: Wer zahlt den Schaden?
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt keine Hagelschäden – dafür sind eine Teil- oder Vollkaskoversicherung notwendig. Während die Teilkasko Schäden durch Naturgewalten wie Hagel und Sturm abdeckt, schützt die Vollkasko zusätzlich bei selbstverschuldeten Schäden. Wichtig: Die Police sollte Glasschäden mit einschließen, um hohe Reparaturkosten zu vermeiden.
So läuft die Schadensmeldung ab
Bei einem Hagelschaden ist schnelles Handeln entscheidend:
- Schaden dokumentieren: Fotos machen, Zeitpunkt und Ort notieren.
- Versicherung informieren: Schadensmeldung schnellstmöglich einreichen.
- Gutachtertermin vereinbaren: Die Versicherung schickt in der Regel einen Sachverständigen.
- Reparatur in die Wege leiten: Nach dem Gutachten kann das Auto in die Werkstatt.
Wer diese Schritte befolgt, erhält die Schadenskosten in der Regel erstattet und kann sein Fahrzeug schnell wieder instand setzen.
Wie entsteht ein Hagelkorn?
Ein Hagelkorn entsteht in hochreichenden Gewitterwolken, wenn warme, feuchte Luft rasant aufsteigt und dabei Wassertropfen mit in die Höhe reißt. In den oberen, kälteren Luftschichten gefrieren diese Tropfen zu kleinen Eiskörnern. Durch starke Aufwinde werden sie immer wieder nach oben getragen, wo sich weitere Wasserschichten anlagern und erneut gefrieren. Dieser Prozess kann sich mehrfach wiederholen, bis das Hagelkorn so schwer wird, dass es die Aufwinde nicht mehr halten können und es zu Boden fällt. Die Größe des Hagelkorns hängt dabei von der Stärke der Aufwinde und der Feuchtigkeit in der Wolke ab – besonders kräftige Gewitter können Hagelkörner von mehreren Zentimetern Durchmesser produzieren.