Straf-Aufschlag für Autos, Boote und Flugzeuge

Die kanadische Regierung prüft die Einführung einer Luxus-Steuer auf Autos, Boote und Flugzeuge. Für Autos würde die ab einem Preis von 71.000 Euro greifen.
Um seinen Staatshaushalt jährlich um rund 110 Millionen Euro jährlich aufzubessern, plant Kanada eine Luxus-Steuer auf Autos, Boote und Privatflugzeuge (bis 40 Sitzplätze inklusive Hubschrauber und Segelflugzeuge) einzuführen. Als Schwellenwert definiert das Gesetz bei Autos und Flugzeugen die Marke von 100.000 kanadischen Dollar – umgerechnet rund 71.000 Euro. Für Boote liegt der Wert bei 250.000 kanadischen Dollar (umgerechnet rund 178.000 Euro).
Gilt für Modelle ab 2018
Als Luxus-Zuschlag bezahlt werden müssen dabei entweder zehn Prozent auf den gesamten Kaufpreis oder 20 Prozent auf den Betrag, der den Schwellenwert überschreitet – für Käufer wird dabei jeweils zugunsten des günstigeren Modells entschieden. Die Luxus-Steuer wird auf den Kaufpreis aufgeschlagen und darauf dann noch die Umsatzsteuer erhoben. Motorräder, Schneemobile, ATV-Geländefahrzeuge und Rennwagen fallen nicht unter die neue Regelung. Für die Autos, Flugzeuge und Boote gilt die Luxus-Steuer für alle Modelle ab Baujahr 2018 – also auch Gebrauchtfahrzeuge.
Kritik an der neuen Luxus-Steuer kommt natürlich von den Autoherstellern. Mit dem Luxus-Aufschlag werde Kanada seine selbstgesetzten Klimaziele gerade im Bereich der Mobilität nicht erreichen können, da die Luxus-Steuer natürlich auch Elektroautos trifft. Die sind vorrangig noch im Hochpreissegment unterwegs und unterliegen so vielfach der Straf-Steuer. Zwar bietet auch Kanada Kaufanreize für Elektroautos von bis zu rund 3.600 Euro, die greifen aber nur bei Autos die je nach Modell maximal rund 40.000 Euro kosten dürfen.
Der finale Gesetzentwurf wurde jetzt der Öffentlichkeit zur Einsicht vorgelegt und kann bis zum 11. April 2022 kommentiert werden. Danach wird im Parlament über das Gesetz abgestimmt. In Kraft treten soll es dann zum 1. September 2022.