Milliarden-Fonds für Auto-Industrie startklar

Vom 1.1.2022 ändert sich die Förderrichtlinie für Hybrid-Fahrzeuge bei der E-Auto-Prämie von Staat und Herstellern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch (18.8.2021) zum sechsten und letzten Auto-Gipfel eingeladen. Neben einer ausgeweiteten Förderung für die Ladeinfrastruktur ist nun auch der "Zukunftsfonds" für die Auto-Industrie mit einem Volumen von einer Milliarde Euro startklar.
Mit dem Fonds unterstützt werden solle, so Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), die Zukunftsorientierung der Branche und der Auto-Regionen. "Unser Ziel ist, dass die deutsche Automobilindustrie die klimafreundlichen Autos der Zukunft baut, neue Arbeitsplätze entstehen und Wertschöpfung erhalten bleibt."
Zukunftsfond fördert Umstellung auf neue Antriebstechniken
Die Einrichtung des Fonds war bei einem "Auto-Gipfel" im November 2020 grundsätzlich beschlossen worden. Laut Finanzministerium wurde nun auf Basis eines Expertenberichts die konkrete Ausgestaltung geklärt. Scholz erläuterte, mit mehr als 300 Millionen Euro sollten regionale Kooperationen für Beschäftigte und Unternehmen vor Ort gefördert werden, um an konkreten Zukunftsideen zu arbeiten. Daneben geht es um Hilfen bei der Digitalisierung und bei Umstellungen der Produktion für neue Antriebstechnologien wie Elektromobilität.
In Sachen Ladeinfrastruktur-Aufbau musste sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bereits Ende 2020 kritische Fragen anhören. Nun, einen Tag vor dem Gipfel, ist Scheuer vorgeprescht und erklärte, die Regierung stelle bis Ende 2025 insgesamt 500 Millionen Euro für den weiteren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Das Ziel: Mindestens 50.000 Ladepunkte davon mindestens 20.000 Schnelllade-Stationen.
Fördergeld auch für Nachrüstungen
Ab dem 31.8.2021 können, so das Bundesverkehrsministerium weiter, Unternehmen, Städte und Gemeinden sowie öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen Förderanträge stellen. "Laden muss das neue Tanken werden" sagte Scheuer. Aktuell gingen schon mehr als jede vierte öffentliche Ladestation auf die Förderung des Bundes zurück. "Mit 500 Millionen Euro und unserem neuen Förderprogramm setzen wir jetzt noch eine Stufe drauf. Mit zunächst 190 Millionen Euro unterstützen wir den Aufbau von rund 18.000 weiteren öffentlichen Ladepunkten. Wir knüpfen hier an unser erfolgreiches Vorläuferprogramm an, mit dem schon fast 30.000 neue Ladepunkte aufgebaut werden. Weitere Förderaufrufe werden noch dieses Jahr folgen", so der Minister.
Vom 9.9.2021 an stellt die Bundesregierung außerdem weitere 90 Millionen Euro zur Verfügung, um öffentliche Ladepunkte im Hinblick auf eine höhere Ladeleistung und mehr Ladekomfort nachzurüsten. Zu dem Stichtag können dann ebenfalls Anträge gestellt werden.
Auto-Garde fehlte beim Gipfel
Neben Vertretern der Koalition und Ministerpräsidenten aus Ländern mit großen Herstellern der Automobilbranche zählten auch Vertreter der Autoindustrie, der Arbeitnehmer sowie der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften zu den Mitgliedern des Auto-Gipfels. Allerdings waren beim nun letzten Zusammenkommen via Video-Konferenz weder VW-Boss Herbert Diess noch Daimler-Chef Ola Källenius anwesend. Auch Bosch-Chef Denner und der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), fehlten. Immerhin, BMW-CEO Oliver Zipse nahm teil und hielt die Fahne der Autohersteller hoch.
In der Fotoshow zeigen wir Ihnen die Top 50 der geförderten Elektro- und Plug-in-Hybrid-Autos.