Die Alternativen übernehmen das Kommando

Die zugegeben formschönen Ionity-Ladesäulen stehen dagegen mehrheitlich noch sehr einsam und unbedacht in der Gegend rum.
Der Anteil von alternativen Antrieben bei den Neuzulassungen hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Wir analysieren die Zahlen im Detail.
Die alternativen Antriebe sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Unter diesem Begriff werden alle Antriebsarten zusammengefasst, deren Antrieb nicht ausschließlich durch einen Benzin- oder Dieselverbrennungsmotor erfolgt. Also neben den naheliegenden Elektroautos (BEV) und Plugin-Hybriden (PHEV) auch die "normalen" Hybride (HEV) sowie mit Gas, Wasserstoff oder per Brennstoffzelle angetriebene Fahrzeuge.
Nach den ersten beiden Zulassungsmonaten 2021 liegt der Anteil der Neuzulassungen im Gesamtmarkt inzwischen bei 36,8 Prozent, 134.044 der insgesamt im Januar und Februar erstmals zugelassenen 364.103 Pkw verfügen über einen der genannten alternativen Antriebe. Das bedeutet eine Steigerung um 128,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damals lag der Anteil der Alternativen noch bei 16,1 Prozent.
Im Segment der Elektrofahrzeuge, dazu werden beim KBA neben den rein batteriegetriebenen Pkw auch Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge gezählt, verzeichnen die deutschen Marken BMW (28%), Mini (27%), Porsche (27%) und Mercedes (27%) die höchsten Anteile. Bei Audi (22%) und VW (20%) war rund jeder fünfte Neuwagen mit einem Elektroantrieb ausgestattet, bei Ford (12%) und Opel (11%) war es gut jeder Zehnte.
Die alternativen Antriebe sind damit klar auf der Überholspur. Das beeinflusst auch die CO2-Bilanz. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller neu zugelassenen Pkw sank im Februar um -15,4 Prozent und liegt nun bei gemittelten 126,5 g/km. In den Vorjahren war der Co2-Ausstoß bei den Neuzulassungen wieder zum Teil deutlich gestiegen, eine Folge der vermehrten Zulassungen von Benziner-Modellen statt sparsamer Diesel-Pkw.
Die beiden Hauptsegmente bei den alternativen Antrieben entwickeln sich ähnlich stark. Bei den BEV stiegen die Neuzulassungen im Februar um 124% auf 18.278 Fahrzeuge. Die PHEV erreichten eine Steigerung von 162% und insgesamt 21.879 Neuzulassungen. Demgegenüber sank die Zahl der Neuwagenzulassungen mit reinem Benzinantrieb um -41% und die bei den Dieselmodellen um -35%. Der ehemals beliebteste Pkw-Antrieb der Deutschen, der Dieselmotor, hatte im Februar einen Marktanteil von nur noch 25,4 Prozent.
Besonders die großen Modelle sind elektrisiert
Den höchsten Anteil haben die alternativen Antriebe in der oberen Mittelklasse (86,1 Prozent) gefolgt von Oberklasse (70%) und Kleinstwagen (53%). Meistverkauftes E-Auto im Februar 2021 war der VW E-Up, meistverkaufter PHEV der VW Golf gefolgt vom BMW 3er und dem VW Passat. Bei den nicht extern aufladbaren Hybridmodellen hatte im Februar Audi mit der Modellreihe A6 die Nase vorn, gefolgt von der A4-Reihe und dem BMW 3er.