Das Volkswagen-Imperium schlägt zurück

Neuzulassungen Elektro-Autos April 2021: Das Volkswagen-Imperium schlägt zurück
Die E-Auto-Zulassungen verfünffachen sich. Aus dem VW-Konzern kommen weitere Neuzugänge. Fast alle Marken gewinnen, nur Tesla verliert. Alle Zahlen im Detail.
413,8 Prozent Plus. Diese Zahl darf man gerne einmal auf sich wirken lassen: So stark steigern sich die Elektroautos im Vergleich zum April des letzten Jahres. Diese Explosion kann man nicht alleine Corona in die Schuhe schieben, denn insgesamt stiegen die Neuzulassungen im Gesamtmarkt gegenüber dem 2020er Lockdown-April "nur" um 90 Prozent.
Mit 23.816 erstmals zugelassenen E-Autos (Neuzulassungen insgesamt: 229.650) erreichen die BEV abermals einen Marktanteil von über 10 Prozent. Die März-Zulassungen wurden damit zwar nicht erreicht, doch im April gehen die Neuzulassungen saisonal bedingt immer zurück; dies ist also keine besondere Situation.
Elektroauto-Neuzulassungen April 2021
Bemerkenswert ist, dass fast alle Autohersteller im April ein starkes Plus abliefern, bis auf einen: Teslas Neuzulassungen brechen auf gerade einmal 484 Einheiten und um 24 Prozent ein – das muss man gegenüber dem Katastrophen-April im letzten Jahr erst einmal schaffen. Während das Model 3 im März noch einsam an der Tabellenspitze herumsurrte, reicht es im April nur für einen Platz im Mittelfeld.
Wie bereits im März vermutet, startet der Skoda Enyaq durch. Einen Monat nach der Premiere genügt es bereits für einen Platz unter den Top 10. Und ein weiteres Modell aus dem Volkswagen-Konzern trägt sich im April erstmals in die Liste ein: der Audi Q4. Auch wenn beide Modelle noch einige Wochen von der vollen Verfügbarkeit für Endkunden entfernt sind, ist das bereits ein starkes Zeichen für den weiteren Jahresverlauf.
Der Ford Mustang läuft sich warm
Ebenfalls noch vor der Kundenauslieferung, aber erstmals in der Tabelle sichtbar, ist ein weiterer E-SUV, der ziemlich sicher Karriere in Deutschland machen wird: der Ford Mustang Mach-E. Wie bei nahezu allen E-Autos setzt beim Mustang allerdings derzeit noch die Produktionskapazität das Limit und nicht die Kundennachfrage.
Um nochmals auf den Volkswagen-Konzern zu kommen: Das Thema E-Golf hat sich zwar inzwischen endgültig erledigt, das ehemals meistverkaufte Elektroauto hierzulande ist nur noch als Restposten verfügbar. 41 Neuzulassungen im April erzählen bereits die ganze Geschichte. Dafür entscheidet ein anderer nicht mehr ganz taufrischer E-VW im April das Rennen für sich: Mit deutlichem Abstand steht der VW E-Up auf dem ersten Platz. Doch auch hier ist absehbar, dass diese Zahlen nach dem Abarbeiten der Bestellungen in Kürze der Vergangenheit angehören werden.
Das Rennen hat erst begonnen
Dabei ist Volkswagen jedoch ziemlich gut aufgestellt. Mit 13 Elektro-Modellen der Marken Audi, Porsche, Seat, Skoda und VW ist der Konzern momentan auf dem deutschen Markt vertreten, was verdeutlicht, dass auf dem Weltmarkt für die Wolfsburger die Party erst beginnt. Alleine in den ersten vier Monaten des Jahres gab es nur in Deutschland 31.379 E-Neuzulassungen aus dem Konzern, für Tesla übrigens im gleichen Zeitraum lediglich 6.513.
Was dabei jedoch auffällt: VW und den Geschwistern fehlt ein Stromer an der Basis, was nach dem Auslaufen von E-Up und den entsprechenden Modellen von Seat und Skoda umso mehr auffällt. Ein kleiner, günstiger Sympathieträger vom Schlage eines Fiat 500e für die hippe Großstadt-Kundschaft ist bei VW längst überfällig.
Elektrifizierung insgesamt
Das KBA führt inzwischen eine Statistik zu allen alternativen Antrieben bei den neu zugelassenen Pkw und unterscheidet dabei auch die verschiedenen Hybrid-Varianten. Neben den stückzahlenmäßig schwachen Neuzulassungen von Modellen mit Gas- und Wasserstoffantrieb betrifft dies in erster Linie elektrifizierte Pkw. Insgesamt stieg der Marktanteil von alternativen Antrieben im Vergleich zum April 2020 von 17,0 auf 37,9 Prozent, das ist deutlich.
Den höchsten Anteil an alternativen Antrieben im Gesamtverkauf hat Volvo mit stolzen 90,0 Prozent, gefolgt von Audi (67,9 Prozent) und Hyundai (67,4 Prozent). Bei den rein elektrisch angetriebenen Modellen (BEV) ist VW bislang mit insgesamt 22.581 deutschen Neuzulassungen von Januar bis April führend vor Hyundai (7.976 Neuwagen) und Renault (6.670 Neuwagen).