Audi E-Tron fährt aufs Treppchen
Trotz Corona-Krise gehen die E-Zulassungen nach oben. Doch Tesla hinkt hinterher, während der E-Tron von Audi ganz nach vorne stromert.
Ein Segment mit Steigerung – das ist angesichts der aktuellen Lage auf dem Neufahrzeugmarkt fast schon ein Grund, sich die Augen zu reiben. Immerhin legten die Elektroautos im Vergleich zum Mai 2019 ein Plus von 20,5 Prozent hin, bei einem insgesamten Neuzulassungsrückgang von -49,5 Prozent ist das aller Ehren wert.
Allerdings ist das Stromer-Plus im absoluten Vergleich nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, denn gerade einmal 5.578 Fahrzeuge bei den insgesamt 168.148 Neuzulassungen insgesamt verfügten über einen reinen Stromantrieb. Interessante Information am Rande: Die Plug-in-Hybride haben inzwischen überholt, kommen im Mai auf 6.755 Neuzulassungen.
Bei der US-Marke Tesla fällt es einmal mehr nicht leicht, einen Verkaufstrend zu erkennen. Die Baureihen Model S und Model X gehören mit monatlichen Neuzulassungen im unteren zweistelligen Bereich zu den Randerscheinungen, der gesamte Fokus hierzulande liegt auf dem Model 3. Und das hat in den ersten fünf Monaten des Jahres den Hauptabsatz (mehr als 50 Prozent) im März eingefahren. Aktuell im Mai reicht es gerade einmal zu Rang 7 in der Statistik. Wahrscheinlich wird das im Juni zum Quartalsende wieder anders aussehen, wenn Tesla wie gewohnt auf die Dreimonats-Tube drückt.
Audi E-Tron fährt nach vorne
Mitten in der Krise fährt ausgrechnet ein Power-E-SUV mit stattlichen Einstiegspreisen weit nach vorne: 583 Neuzulassungen bescheren dem Audi E-Tron einen bemerkenswerten dritten Platz in der Zulassungs-Statistik im Mai. Ein Blick in die Tabellendaten verrät jedoch auch, dass diese Zulassungszahlen zu über 80 Prozent auf gewerbliche Anmeldungen (Eigenzulassungen, Mietwagen etc.) zurückgeht. Zum Vergleich: Beim Model S von Tesla liegt der Privatkunden-Anteil bei deutlich über 60 Prozent.
Wie sich die Zulassungszahlen im Juni entwickeln werden, ist aktuell wieder fraglich. Mit dem beschlossenen Konjunkturpaket und der damit verbundenen "Innovationsprämie" in Höhe von maximal 6.000 Euro Bundesbonus erwarten wir eine ähnliche Hängepartie wie zuletzt bei der Verdoppelung des Umweltbonus. Zwar scheint die Regierung diesmal mehr Tempo an den Tag zu legen, doch bis zum Inkrafttreten des neuen Bonus nach Prüfung durch die EU-Kommission könnten im schlechtesten Falle noch mehrere Monate vergehen.