Auf dem Autosalon in Genf zeigte Bugatti das "La Voiture Noire"-Modell, ein Einzelstück zum 110-Jahr-Jubiläum der Marke und eine Reminiszenz an den legendären Typ 57 SC Atlantic.
Der Bugatti "LVN" ist bereits an einen Bugatti-Sammler für elf Millionen Euro zuzüglich Steuern verkauft worden.
Der neue Vorderwagen - das Modell basiert auf dem Chiron - verleiht dem Modell mehr Länge.
So erscheint er fast schon als GT.
Sehr glatt, sehr stylish: Die Heckansicht des "LVN"
Die kräftig ausgestellten Kotflügel haben schon fast etwas erotisches.
Der einzige Besitzer muss damit klar kommen, dass hier auch noch ein Kennzeichen das Design zerstört.
Kaum zu erkennen: Die A-Säule.
Die mittlere Sicke zieht sich über die gesamte Karosserie.
Die Felgenform läuft auch in die Radflanken aus. So entsteht der Eindruck, der Bugatti steht auf Klingen.
Am Heck zeigen sich sechs Auspuffendrohre, sie sollen dem W16-Motor mit 1.500 PS Leistung huldigen.
Unter der Kohlefaser-Abdeckung verbirgt sich der W16-Motor.
Die Scheinwerfer sind mit vielen LED-Lichtelementen versehen.
Das historische Modell aus dem Privat-Besitz von Jean Bugatti gilt als verschollen.
Auf der Designzeichnung ist sehr gut die mittige Sicke zu erkennen,die auch schon den Atlantic zierte.
Der Käufer des "LVN" könnte Gerüchten zufolge der ehemalige VW-Chef Ferdinand Oiech sein.
Die vier Bugatti Type 57 SC Atlantic: Sie entstanden zwischen 1936 und 1938. Ein Modell ist verschollen.
Der “Rothschild Atlantic” mit der Chassis-Nummer 57374 wurde 2010 für über 30 Millionen Euro versteigert. Er wurde 1936 an den Londoner Bankier Victor Rothschild ausgeliefert.
In den 70er Jahren erstand Dr. Peter Williamson das Modell, seines Zeichens Präsident des Bugatti-Clubs America. Nach seinem Tod 2008 wurde der „Williamson-Bugatti“ versteigert. Er ist nun im Mullin Automotive Museum in Kalifornien zu sehen.
Der dritte Atlantic mit der Nummer 57574 wurde auch 1936 an den Franzosen Jacques Holzschuh ausgeliefert und erhielt diverse Modifikationen. In den 50er Jahren kam der zweite Besitzer Rene Chatard in diesem Fahrzeug bei einem tragischen Unfall an einem Bahnübergang ums Leben. Das Auto wurde zerstört, der Motor konnte nicht mehr gerettet werde und schließlich landete der Bugatti auf einem Schrottplatz. 1965 wurde er weiterverkauft und aufwändig restauriert. In der Oldtimerszene gilt das Holzschuh-Modell mit seinen vielen Neuteilen als kaum noch original.
Der vierte Atlantic entstand als einziges Modell nach 1936, genauer im Mai 1938. Sein erster Besitzer war der Brite R.B. Pope. Seit über 20 Jahren gehört der Pope-Atlantic mit der Nummer 57591 dem Modeschöpfer Ralph Lauren.
„La Voiture Noire” ist der zweite Atlantic. Er trägt die Nummer 57453 und wurde nur von Jean Bugatti selbst gefahren - und einigen ausgewählten Freunden.
Seine Spur verliert sich 1938 mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht ins Elsass. Es ist unklar, ob das Modell an einen sicheren Ort gebracht oder komplett zerstört wurde. Würde Bugattis eigener Atlantic gefunden, so wäre er mehr als 100 Millionen Euro wert.