Der Schlüssel zu Red Bulls Überlegenheit war ausreichend Abtrieb im Heck. Der RB16B hielt seine Hinterreifen besser in Schutz, was vor allem auf den weicheren Mischungen ein Vorteil war. In der Qualifikation, weil auch noch im dritten Sektor Grip vorhanden war. Im Rennen, weil die Reifen länger hielten.
Eine der wichtigsten Entscheidungen traf Red Bull laut Sportchef Marko auf dem Flug nach Austin. Da krempelte man seine Reifenstrategie noch einmal um. Statt sich wie so oft in dieser Saison mehr weiche Reifen für das Rennen zu reservieren, hatte Verstappen den gleichen Bestand wie die Mercedes-Piloten. Zwei Sätze neue harte Reifen, eine Garnitur frische Mediums.
2. Mercedes - Nach dem ersten Training sah alles nach einer Fortsetzung der Mercedes-Dominanz aus. Hamilton und Bottas lagen neun Zehntel vor dem Rest der Welt. Schon im zweiten Training glich Red Bull aus. In der Qualifikation fehlten Mercedes dann zwei Zehntel. Auf dem Soft- und dem Medium-Reifen.
Der Killer im Rennen war die starke Abnutzung der Hinterreifen. Sie bremste Hamilton vor allem auf den Medium-Reifen. Mercedes fehlte der Abtrieb im Heck. Möglicherweise eine Kombination aus den Bodenwellen und den vielen schnellen Kurven. Mercedes konnte an der Hinterachse nicht so tief fahren wie gewohnt.
4. McLaren - Vor dem ersten Sektor hatte McLaren Angst. Dafür sollte das Auto in den Sektoren 2 und 3 umso besser sein. In Summe also vor Ferrari. Das bestätigte sich so nur am ersten Trainingstag. Kaum hatte Ferrari seine Autos im richtigen Setup-Fenster, fehlten McLaren zwei Zehntel.
5. Alpha Tauri - Alpha Tauri war nicht ganz so schnell wie in der Türkei, aber immerhin gut genug, dass es für Tsunoda zum ersten Mal seit dem GP Ungarn wieder zu WM-Punkten reichte. Gasly konnte nicht unter Beweis stellen, wie gut das Paket wirklich war. Der Franzose fiel wieder mal mit einem Schaden an der Hinterachse aus.
Im Rennen zeigte Vettel, dass mehr drin war. Er dehnte den ersten Stint bis Runde 17 und den zweiten bis Runde 38 aus. Das war auch ein Beweis dafür, dass der Aston Martin schonend mit seinen Reifen umging. Dafür hatte Vettel im Schlussspurt die frischesten Reifen.
9. Williams - Williams war wie in Istanbul chancenlos. Russells letzter Startplatz wegen eines Motorwechsels half natürlich auch nicht. Der Engländer setzte sich zwar mit einer guten Startrunde vor seine Leidensgenossen Alonso und Vettel, fiel im Verlauf des Rennens aber hinter sie zurück. Der Williams war einfach zu langsam.
10. Haas - Angesichts der anspruchsvollen Strecke fiel der Rückstand von Haas auf das Feld respektabel aus. Schumacher fehlten in der Qualifikation zwei Zehntel auf Räikkönen und eine halbe Sekunde auf Latifi. Im Rennen ging die Schere weiter auf. Als einzige Autos im Feld wurden die US-Ferrari zwei Mal überrundet.
